Reichserbhofgesetz

Kennzeichnung eines Gehöftes als „Erbhof“

Das Reichserbhofgesetz für das Dritte Reich wurde am 29. September 1933, zwei Tage vor dem ersten Reichserntedankfest, von der nationalsozialistischen Regierung erlassen. Es diente laut Hermann Göring dazu, die Höfe vor „Überschuldung und Zersplitterung im Erbgang zu schützen“,[1] und war zugleich Ausdruck der nationalsozialistischen Blut-und-Boden-Ideologie. Zugleich wollten seine Initiatoren das altgermanische Odal wiedererstehen lassen.[2][3]

Das Reichserbhofgesetz war das erste Gesetz des NS-Regimes, das den aus der völkischen Rasse-Ideologie stammenden Begriff des „jüdischen Blutes“ verwandte und damit in das NS-Recht einführte.[4]

  1. Daniela Münkel: Nationalsozialistische Agrarpolitik und Bauernalltag. Frankfurt 1996, ISBN 3-593-35602-3, S. 112.
  2. Mathias Haidn: Das Odal als weltanschauliche Grundlage blutsgemäßer Lebensanschauung, Vortrag gehalten auf dem 3. Reichsbauerntag, Niederschrift in: Der 3. Reichsbauerntag in Goslar vom 10.-17. November 1935, Archiv des Reichsnährstandes Bd. 3, Berlin 1935, S. 115ff.
  3. Friedrich Grundmann: Agrarpolitik im „Dritten Reich“. Anspruch und Wirklichkeit des Reichserbhofgesetzes (Historische Perspektiven, Bd. 14). Hoffmann & Campe, Hamburg 1979, ISBN 978-3455092424, S. 201
  4. Gisbert Strotdrees: Jüdisches Landleben. Vergessene Welten in Westfalen. Landwirtschaftsverlag, Münster 2024, ISBN 978-3-506-76047-0, S. 90, doi:10.30965/9783657760473_006.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search