Reichsflotte

Germania auf dem Meere mit der Reichsflotte im Hintergrund, Gemälde von Lorenz Clasen, 1865
Die Reichsflotte 1850 vor Bremerhaven, von links: Deutschland, Hamburg, Bremen, Lübeck, Barbarossa, Der Königliche Ernst August, Hansa.

Als Reichsflotte bezeichnet man die erste gesamtdeutsche Marine der deutschen Marinegeschichte. Sie wurde am 14. Juni 1848 von der Nationalversammlung in Frankfurt am Main gegründet. Sie sollte allgemein als deutsche Seestreitkraft deutsche Handelsschiffe schützen und konkret im Schleswig-Holsteinischen Krieg gegen Dänemark dienen. Die deutsche Zentralgewalt arbeitete eng mit den deutschen Küstenstaaten und der Provisorischen Regierung Schleswig-Holsteins zusammen. Mit an den Plänen beteiligt war Prinz Adalbert von Preußen, der als Marine-Experte galt und auch Preußen beriet.

In der kurzen Zeit 1848/1849 gelang es, einen kleineren Bestand von Schiffen zu kaufen und umzurüsten. Im Krieg gegen Dänemark kam die Reichsflotte allerdings so gut wie gar nicht zum Einsatz. Nach Niederschlagung der deutschen Revolution ging die Reichsflotte auf dem Weg der Bundeszentralkommission auf den wiederhergestellten Deutschen Bund über.

Zwar gab es Pläne zur Weiterführung und zum Ausbau der Flotte als Bundesflotte, doch letztlich wollten weder der Deutsche Bund noch ein Mitgliedsstaat die Kosten dafür tragen. Grund dafür war neben der Kostenfrage das Kriegsende zwischen Deutschland und Dänemark: Eine deutsche Flotte wurde nicht mehr unmittelbar benötigt. 1852/53 verkaufte Bundeskommissar Laurenz Hannibal Fischer die Schiffe.

Später baute der Norddeutsche Bund eigene Seestreitkräfte auf, die zur Grundlage der heutigen Deutschen Marine wurden. Diese begeht in Erinnerung an den Flottenbeschluss in der Frankfurter Nationalversammlung im Jahr 1848 den 14. Juni als ihren Gründungstag.


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