Relevanz

Relevanz (lat./ital.: re-levare „[den Waagebalken, eine Sache] wieder bzw. erneut in die Höhe heben“) ist eine Bezeichnung für die Bedeutsamkeit und damit sekundär auch eine situationsbezogene Wichtigkeit, die jemand etwas in einem bestimmten Zusammenhang beimisst. Das Wort ist der Bildungssprache zugeordnet[1] und bezieht sich auf Einschätzungen und Vergleiche innerhalb eines Sach- oder Fachgebietes. Das Antonym Irrelevanz (Adjektiv: irrelevant) ist entsprechend eine Bezeichnung für Bedeutungslosigkeit im gegebenen Zusammenhang, umgangssprachlich vereinfacht auch für allgemeine Sinnlosigkeit oder Unwichtigkeit. Das Fremdwort für eine allgemeine, qualitativ messbare Wichtigkeit ist Importanz.

Das Wort „Relevanz“ ist im Deutschen seit dem 19. Jahrhundert belegt, seine heutige Bedeutung entwickelte sich im 20. Jahrhundert unter dem Einfluss des englischen relevant.[2] Das Adjektiv relevant ist seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar und soll aus der lateinischen Fügung relevantes articuli („berechtigte, beweiskräftige Argumente [im Rechtsstreit]“) entstanden sein.[2] Die ursprüngliche Bedeutung war „schlüssig, richtig“.[2] Im 20. Jahrhundert entwickelte sich, unter dem Einfluss des englischen relevant, die heutige Wortverwendung im Sinne von „bedeutungsvoll, wesentlich, [ge]wichtig“.[2] Der Etymologie-Duden attestiert für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts den Status eines „Modewortes“.[2]

  1. „bildungssprachlich“ nach Brockhaus Wahrig – Deutsches Wörterbuch, fünfter Band, 1983, Lemma Relevanz. Diese Zuordnung findet sich aber auch in anderen deutschsprachigen Wörterbüchern.
  2. a b c d e Satz nach Duden «Etymologie» – Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, 2. Auflage, Dudenverlag, 1989, Lemma relevant.

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