Religionskunde

Religionskunde bezeichnet einen Unterricht und dessen didaktische Disziplin, der von einem (säkularen) Staat verantwortet wird und sich an alle Schülerinnen und Schüler richtet, ungeachtet ihrer religiösen oder weltanschaulichen Zugehörigkeit.

Die „Kunde“ über Religion/en steht dabei in der Tradition von Fächern, die seit dem 18. Jahrhundert in unterschiedlichen Wissensgebieten etabliert wurden (wie Geschichts-, Erd-, Heimatkunde). Ziel des Unterrichts ist primär, dass Schülerinnen und Schüler Wissen über Religion/en erwerben, welches eine Relevanz für ihre Orientierung in der Welt hat.[1] In Deutschland und Oesterreich wird Religionskunde im christlich-theologischen Abgrenzungsdiskurs auch als abwertender Begriff gebraucht[2], während er in anderen (europäischen) Ländern positiv besetzt ist.[3] Die Religionskunde beschäftigt sich mit dem Unterricht zu Religion/en mit einem sozial- und kulturwissenschaftlichen Ansatz und lehnt sich insbesondere in der Schweiz an die Didaktik des Sachunterrichts an.[4] Damit grenzt sich die Religionskunde ihrerseits ab von interreligiösem Lernen, Religionspädagogik und konfessionellem Religionsunterricht.

  1. Kenngott, Eva-Maria: Religionskunde. Februar 2017, abgerufen am 1. Januar 2020.
  2. Otto, Gert: Art. Religionskunde. In: Otto, Gert, Art. Religionskunde, Norbert Mette, Folkert Rickers (Hrsg.): Lexikon der Religionspädagogik. Neukirchen-Vluyn 2001, S. 1685–1691.
  3. Kenngott, Eva-Maria: Religionskunde. Februar 2017, abgerufen am 1. Januar 2020.
  4. Petra Bleisch, Séverine Desponds, Nicole Durisch Gauthier, Katharina Frank: Zeitschrift für Religionskunde - Begriffe, Konzepte, Programmatik. ISSN 2297-6469, S. 8.

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