Ritus (Tradition)

Bischof weiht einen Diakon

Ein Ritus (lateinisch, Ritus, heiliger Brauch‘) umfasst die kirchlichen Traditionen und Gebräuche einer spezifischen Gemeinschaft von Gläubigen in Liturgie, Theologie, Spiritualität und Kirchenrecht sowie deren historische Entstehung und Entwicklung.[1] In der Geschichte des Christentums haben sich aus der Praxis der Alten Kirche in den verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften unterschiedliche Riten und Ritusvarianten entwickelt, die je eine eigene Art und Weise der Glaubenspraxis beschreiben.

Im römisch-katholischen Kirchenrecht wurden eigenständige (sui iuris) Teilkirchen bis 2016 als Rituskirchen bezeichnet. Ein Ritus ist jedoch nicht mit einer Kirche gleichzusetzen, sondern in einer Kirche und bei deren Mitgliedern sind ein oder seltener auch mehreren Riten in Gebrauch. Manche Riten finden auch in mehreren Kirchen oder Gemeinschaften Anwendung.

Vor allem in der Liturgie treten die Unterschiede der Riten hervor, beeinflusst werden aber auch alle anderen Elemente des kirchlichen Lebens. In der Liturgie werden die Form und Ordnung der Abläufe, Handlungen und Texte durch den Ritus vorgegeben und sind in liturgischen Büchern, Gebetbüchern und Formularen einer Kirche festgelegt. Dazu gehören unter anderem Messbuch, Rituale und Brevier.

  1. can. 28, § 1 CCEO

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