Rosenkriege

Rosenkriege

Datum 22. Mai 1455 bis 16. Juni 1487
Ort England, Wales, Irland
Ausgang Niederlage des Hauses York
Folgen Das Haus Tudor übernimmt die Herrschaft über England
Konfliktparteien

Haus Lancaster

Haus York

Befehlshaber

Heinrich VI.
Heinrich VII.
Margarete von Anjou
Jasper Tudor
Richard Neville
Humphrey Stafford

Eduard IV.
Richard III.
Richard Plantagenet
Richard Neville
John Mowbray
Henry Percy

Als Rosenkriege (englisch Wars of the Roses) werden die mit Unterbrechungen von 1455 bis 1485 geführten Kämpfe zwischen den beiden rivalisierenden englischen Adelshäusern York und Lancaster bezeichnet. Die Adelshäuser waren verschiedene Zweige des Hauses Plantagenet und führten ihre Stammlinie auf König Eduard III. zurück, woraus sie ihren Anspruch auf die englische Königskrone ableiteten: Die Lancasters waren 1399 auf den Thron gelangt, doch das Haus York sah sich übergangen. Als König Heinrich VI. aus dem Haus Lancaster in geistige Umnachtung fiel, löste dies schließlich den offenen Bürgerkrieg aus. Die Auseinandersetzungen forderten einen sehr hohen Blutzoll im britischen Adel und beendeten unter anderem die männlichen Linien dieser beiden Häuser.

Die Kriege erbrachten zunächst den Sieg des Hauses York, das 1461 in der Schlacht von Towton die Königswürde für Eduard IV. in den Jahren 1461–1470 und 1471–1483 sichern konnte. Eine zwischenzeitliche Rückkehr der Lancasterianer an die Macht 1470 endete 1471 mit dem endgültigen Sieg Eduards IV. in der Schlacht von Tewkesbury und dem Auslöschen der männlichen Linie der Lancasters. Nach Eduards Tod 1483 endeten die Kriege aber letztlich doch 1485 mit einem Sieg der Lancaster-Partei über das Haus York in der Schlacht von Bosworth, in der Richard III., der letzte König aus dem Haus Plantagenet, den Tod fand. Henry Tudor, der nur entfernt über seine Mutter mit dem Königshaus verbundene Thronprätendent der Lancasters, wurde daraufhin als Heinrich VII. zum König gekrönt und verband durch seine Heirat mit Elizabeth of York die beiden Häuser im Haus Tudor. Ein letztes Aufbäumen der Yorkisten, bei dem sich der Hochstapler Lambert Simnel als Edward Plantagenet, 17. Earl of Warwick, ausgab, wurde 1487 in der Schlacht von Stoke niedergeschlagen. Der echte Edward wurde von Heinrich VII. gefangen gehalten und 1499 enthauptet. Damit war auch der Mannesstamm des Hauses York erloschen.

Die Wappen der beiden gegnerischen Familien enthielten Rosen (eine rote Rose für Lancaster, eine weiße Rose für York), sodass sich für diesen Konflikt später die Bezeichnung „Rosenkriege“ etablierte. Allerdings lässt sich in den zeitgenössischen Quellen die Zuordnung der Rosen zu den jeweiligen Häusern nur bedingt nachweisen.[1]

  1. Die weiße Rose war ein von Eduard IV. bevorzugtes Symbol, aber die rote Rose für das Haus Lancaster scheint vor 1485 kaum verwendet worden zu sein, vgl. John A. Wagner: Encyclopedia of the Wars of the Roses. ABC-CLIO, Santa Barbara CA u. a. 2001, ISBN 1-85109-358-3, S. 294 f.

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