Saarland

Saarland
Flagge des Saarlandes
Flagge des Saarlandes
Landesflagge
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Karte
Landeswappen des Saarlandes
Landeswappen des Saarlandes
Landeswappen
Landeshymne: Saarlandlied
Basisdaten
Sprache Deutsch
Landeshauptstadt Saarbrücken
Staatsform parlamentarische Republik, teilsouveräner Gliedstaat eines Bundesstaates
Fläche 2.569,69 km²
Gründung 10. Januar 1920 (Saargebiet)
1. März 1935 (als Saarland im Deutschen Reich)
17. Dezember 1947 (Saarstaat)
1. Januar 1957 (politische Eingliederung als Land in die Bundesrepublik Deutschland)
6. Juli 1959 (wirtschaftliche Eingliederung in die Bundesrepublik Deutschland)
ISO-3166-2-Code DE-SL
Website www.saarland.de
Bevölkerung
Einwohnerzahl 1.006.870
(15. Mai 2022)[1]
Wirtschaft
Schulden 14,534 Mrd. EUR
(30. Juni 2020)[2]
Arbeitslosenquote 6,7 % (Dezember 2023)[3]
Politik
Regierungschefin Ministerpräsidentin
Anke Rehlinger (SPD)
Landtagspräsidentin Landtagspräsidentin
Heike Winzent (SPD)
Regierende Parteien SPD
Sitzverteilung des 17. Landtags:
   
Sitzverteilung im Landesparlament Von 51 Sitzen entfallen auf:[4]

Regierung (29)

  • SPD 29
  • Opposition (22)
  • CDU 19
  • AfD 3
  • Letzte Wahl 27. März 2022
    Nächste Wahl voraussichtlich 2027
    Stimmen im Bundesrat 3

    Das Saarland [ˈzaːɐ̯lantʰ] anhören, (französisch la Sarre, Abkürzung SL) ist ein Land im Südwesten der Bundesrepublik Deutschland. Das kleinste der Flächenländer und hinsichtlich der Einwohnerzahl mit knapp einer Million das zweitkleinste Land (nach Bremen) grenzt im Norden und Osten an das Land Rheinland-Pfalz, im Süden an die französische Region Grand Est mit deren Département Moselle und im Westen an das Großherzogtum Luxemburg. Gemeinsam mit diesen Nachbarn und der belgischen Region Wallonien bildet das Saarland die europäische Großregion (ehemals Saar-Lor-Lux-Region), in der etwa 11,8 Millionen Menschen leben.

    Das Saarland ist geprägt von einem hohen Industrialisierungsgrad und einer stark ausgebauten Infrastruktur. Die Region verzeichnet die höchste grenzüberschreitende Mobilität von Arbeitnehmern der Europäischen Union.[5] Landeshauptstadt, größte Stadt und Oberzentrum des Saarlands ist Saarbrücken.

    Nach verwaltungs- und staatsrechtlichen Vorformen seit dem 7. Jahrhundert (fränkische Gaugrafschaft Saargau) und dem 17. Jahrhundert (Herzogtum Saarland, Saarprovinz und Saardepartement) entstand das Saarland am 10. Januar 1920 als politische Einheit Saar(becken)gebiet (Territoire du Bassin de la Sarre) infolge des Versailler Vertrages. Es wurde aus der Staatsgewalt der Weimarer Republik ausgegliedert und bestand unter erstmaliger Zusicherung eines staatsrechtlichen Eigenlebens 15 Jahre mit eigener Verfassung und mit der vom Völkerbundsrat ernannten internationalen Regierungskommission als Völkerbundsmandat. Auf Drängen der Bevölkerung wurde 1922 ein Landesrat als beratende Volksvertretung eingerichtet. 1935 wurde das Saargebiet nach der im Vertrag vorgesehenen Saarabstimmung aufgrund von rund 90-prozentiger Zustimmung als Reichsland Saarland wieder ins Deutsche Reich, damals unter nationalsozialistischer Regierung, zurückgegliedert.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland nach der Schaffung des Regierungspräsidiums Saar Teil der französischen Besatzungszone. Frankreich gliederte es anschließend daraus aus und entzog es der Zuständigkeit des Alliierten Kontrollrates. Eine vollständige Annexion des Gebietes an der Saar durch Frankreich nach den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts verhinderten insbesondere die Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika sowie des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Nordirland – in letzterem Fall zusätzlich die Regierung der Sowjetunion.[6][7]

    So kam es zur Bildung einer eigenen saarländischen Staatsregierung und der Inkraftsetzung der Verfassung des Saarlandes am 15. Dezember 1947, die auf die Schaffung eines formell autonomen Saarstaates zielten. Verfassungsautonomie, Selbstregierung sowie Selbstverwaltung waren aber durch die französische Oberherrschaft beschränkt.[8] Das Saarland war ab 1950 assoziiertes und ab 1951 ordentliches Mitglied des Europarats. Im Folgejahr 1951 trat es als Teil der saarländisch-französischen Wirtschaftsgemeinschaft der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) bei. Nach der Ablehnung des Europäischen Statutes für das Saarland bei der Volksbefragung am 23. Oktober 1955 kam es zu einer partiellen Verfassungsrevision sowie zu neuen Verhandlungen, nach denen das Saarland am 1. Januar 1957 als 10. Land der Bundesrepublik Deutschland politisch beitrat.[9] Der vollständige wirtschaftliche Beitritt erfolgte am 6. Juli 1959 (im Volksmund „Tag X“).[10]

    1. {{Internetquelle |url= https://www.saarland.de/stat/DE/aktuelles/medieninformationen/Pressemitteilungen/PM_2024/pm_2024-06-25-Ergebnisse-Zensus_032
    2. Vorläufiger Schuldenstand der Länder (Memento vom 18. November 2020 im Internet Archive)
    3. Arbeitslose und Arbeitslosenquoten – Deutschland, West/Ost, Länder und Regionaldirektionen (Zeitreihe Monatszahlen ab 1991). In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 4. Januar 2024.
    4. Aktuelle Sitzplatzordnung im Landtag (Memento vom 27. März 2017 im Internet Archive) Landtag des Saarlandes
    5. http://www.grossregion.net/Die-Grossregion-kompakt/Die-Grossregion-in-Zahlen, abgerufen am 11. Oktober 2020.
    6. Gabriele B. Clemens: Mandatsgebiet des Völkerbundes, in: Hans-Christian Herrmann, Johannes Schmitt (Hrsg.): Das Saarland – Geschichte einer Region, hrsg. vom Historischen Verein für die Saargegend, St. Ingbert 2012, S. 219–261, hier S. 221.
    7. Rainer Hudemann und Armin Heinen (Hrsg.): Das Saarland zwischen Frankreich, Deutschland und Europa 1945–1957, Ein Quellen- und Arbeitsbuch, Saarbrücken 2007, S. 46.
    8. Verfassung des Saarlandes auf landtag-saar.de
    9. Thomas Gergen: Von der Saarprovinz zum Saarland - Die Vorgängerorganisationen des Saarlandes bis zu den Abstimmungen von 1935 und 1955, in: Saarländischer Städte- und Gemeindetag und Landkreistag Saarland (Hrsg.): Saarländische Kommunalzeitschrift, 9, S. 211–230.
    10. Tag X für die Saar rückt näher, Die Zeit, April 1959.

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