Saladin

Kupfer-Dirham mit dem Idealbild einer Saladin repräsentierenden, thronenden Herrschergestalt mit Globus in der Linken; geprägt (laut Rückseite) 586 H. (1190/1191).
Die umlaufende Inschrift lautet: arabisch الملك الناصر صلاح الدنيا والدين يوسف بن ايوب, DMG al-Malik an-Nāṣir Ṣalāḥ ad-Dunyā wa-d-Dīn Yūsuf b. Aiyūb ‚der siegreiche Herrscher, Heil der Welt und der Religion, Yusuf, Sohn Ayyubs‘.[1]

Saladin (arabisch صلاح الدين يوسف بن أيّوب الدويني Salah ad-Din Yusuf ibn Ayyub ad-Dawīnī, DMG Ṣalāḥ ad-Dīn Yūsuf b. Aiyūb ad-Dawīnī ‚Heil der Religion, Yusuf, Sohn Ayyubs aus Dwin[2] mit dem Titel al-Malik an-Nasir / الملك الناصر / al-Malik an-Nāṣir / ‚der siegreiche Herrscher‘; geboren 1137/1138[3] in Tikrit; gestorben am 3. März oder 4. März 1193 in Damaskus[4]) war ab 1171 der erste Sultan von Ägypten und ab 1174 Sultan von Syrien. Als kurdischstämmiger Führer gründete er die Dynastie der Ayyubiden.[5][6]

Unter dem Namen „Sultan Saladin“ wurde er zu einem Mythos der muslimischen Welt und vorbildhaften islamischen Herrscher. Er eroberte im Jahr 1187 Jerusalem; als erfolgreicher Gegenspieler der Kreuzfahrer wurde er oft verklärt und romantisiert. Die moderne Geschichtsschreibung hingegen geht davon aus, dass er seine Rolle als Verteidiger des Islam auch als Legitimation seiner machtpolitischen Ziele benutzte.[7]

  1. Zum Kupfer-Dirham innerhalb von Saladins Geldsystem, zur bildlichen Darstellung von Herrschern und zur Datierung der Münze siehe Alfried Wieczorek u. a. (Hrsg.): Saladin und die Kreuzfahrer. [Begleitband zur Sonderausstellung „Saladin und die Kreuzfahrer“ im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale), im Landesmuseum für Natur und Mensch Oldenburg und in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim]. Von Zaberb, Mainz am Rhein 2005, S. 321 f. Sowie Stefan Heidemann: Geld verbindet – Münzen der Zangiden, Ayyubiden und Kreuzfahrer. In: Syrien in der Zeit Saladins: Begleitschrift zur Sonderausstellung „Saladin und die Kreuzfahrer“ im Landesmuseum für Natur und Mensch vom 05.03–02.07.2006. Isensee Verlag, Oldenburg 2006, S. 63–69.
  2. Die Übersetzung von Ṣalāḥ ad-Dīn (Saladin) als „Heil der Religion“ dominiert im deutschen Schrifttum des 19. Jahrhunderts, in dem sich auch „Heil des Glaubens“ findet. Während die Islamwissenschaftler des 20. und 21. Jahrhundert wie Hannes Möhring wegen der Mehrdeutigkeit der Begriffe Ṣalāḥ und Dīn eine Übersetzung vermeiden, sind in populären Schriften und Zeitungsartikeln auch weitere Übersetzungen üblich, beispielsweise „Ehre des Glaubens“, „Redlichkeit/Rechtschaffenheit der Religion“ und „Wahrheit des Glaubens“.
  3. Nach Abu l-Fida und anderen Historikern wie aḏ-Ḏahabī: Siyar aʿlām an-nubalāʾ, Band 21, S. 278–279 wurde er (nach Islamischer Zeitrechnung) im Jahr 532 in Tikrit geboren, was dem Jahr 1137/38 entspricht.
  4. Die unentschiedene Frage, ob Saladin am 3. oder am 4. März 1193 gestorben sei, ist entstanden durch eine widersprüchlich erscheinende Angabe des islamischen Zeitzeugen Bahā' ad-Dīn Yusuf ibn Rafi ibn Shaddād in: al-Nawādir al-sulṭāniyya wa ’l-maḥāsin al-Yūsufiyya or Sīrat Ṣalāḥ al-Dīn. Er schreibt: „Der Sultan starb nach der Stunde des Morgensgebetes, am Mittwoch, den 27. Safer 589.“ Nach unseren heutigen Berechnungen entspricht der 27. Safer 589 dem 4. März 1193 und ist ein Donnerstag. Der Mittwoch dagegen ist am 26. Safer 589 und entspricht dem 3. März 1193.
  5. Andrew S. Ehrenkreutz: Saladin. Albany, N.Y. : State Univ. of New York Press, 1972, S. 11 f.
  6. Hannes Möhring: Saladin. Der Sultan und seine Zeit 1138-1193. 2. Auflage. Beck, München 2012, S. 48 f, 61 ff. und 124.
  7. Thomas S. Asbridge: Die Kreuzzüge. 7. Auflage. Klett-Cotta, 2016, ISBN 978-3-608-94921-6, S. 719.

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