Salafismus

Der Salafismus oder das Salafitentum (auch Salafiyya, von arabisch السلفية as-salafiyya) gilt als eine ultrakonservative Strömung innerhalb des Islams, die eine geistige Rückbesinnung auf die „Altvorderen“ (arabisch سلف Salaf ‚Vorfahre; Vorgänger‘) anstrebt. Der Ausdruck steht auch für bestimmte Lehren des sunnitischen Islams. Diese orientieren sich nach ihrem Selbstverständnis an der Zeit der „Altvorderen“. Zu den zeitgenössischen Strömungen zählen einerseits die Schülerschaft des – im Gegensatz zu Muhammad ibn ʿAbd al-Wahhāb – in mehreren Bereichen liberalen Reformers Muhammad Abduh,[1] die eine Vereinbarkeit von Islam und Moderne vertritt, und andererseits konservative Richtungen, welche sich auf Ibn Taimīya beziehen und nicht nur die Moderne, sondern auch Entwicklungen der islamischen Theologie und der religiösen Praxis wie etwa Traditionen bestimmter Rechtsschulen oder den Sufismus ablehnen. Zu den Salafisten zählen auch die Wahhabiten; speziell wird die Bezeichnung für nicht-saudische Wahhabiten gebraucht.[2] Dazu zählen beispielsweise die Ahl-i Hadîth, Tariqa-yi Muhammadiya und die Muhammadiyah.

  1. Muḥammad ʿAbduh: EGYPTIAN SCHOLAR AND JURIST www.britannica.com, abgerufen am 24. Februar 2019.
  2. Vgl. etwa Lutz Berger: Islamische Theologie, UTb / facultas, Wien 2010, S. 146.

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