Sondersprache

Sondersprachen sind Sprachformen, die innerhalb einer Sprachgemeinschaft nur von einem Teil der Mitglieder verwendet werden. Sie bilden sich heraus, wenn eine bestimmte Sprechergruppe besondere sprachliche Bedürfnisse abdecken möchte; dazu gehören vor allem das Bedürfnis nach Abgrenzung von anderen Sprechern der Sprachgemeinschaft oder die Erfüllung beruflicher/fachlicher Aufgaben mittels einer Fachsprache mit ihren eigenen sprachlichen Anforderungen.

Ein weiter Begriff von Sondersprache betrifft jegliche Sprachvarietät (alters- oder gruppenspezifisch, berufs- und fachspezifisch), die sich von der Standardsprache unterscheidet; enge Begriffe von Sondersprache treffen daraus eine unterschiedliche Auswahl.[1] „Als Sondersprachen wurden früher sämtliche gruppenspezifischen Sprachen betrachtet. Später wurden dann die Schichten- und Fachsprachen ausgegliedert und das Charakteristikum der Sondersprachen in der verhüllenden Funktion der Sprachform von Minderheiten gesehen, die von der Gesellschaft geächtet (diskriminiert) wurden und/oder sich selbst absonderten (Suche nach Gruppenidentität).“[2]

  1. So etwa die linguistischen Wörterbücher von Bußmann und Lewandowski.
  2. Harro Gross: Einführung in die germanistische Linguistik. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, neu bearbeitet von Klaus Fischer. Iudicium, München 1998, S. 171, ISBN 3-89129-240-6.

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