Sonntag

Der Sonntag ist im bürgerlichen Kalender des deutschsprachigen Raums und des Großteils der Welt der siebte und somit letzte Wochentag; so ist es auch im internationalen Standard ISO 8601 festgelegt.

In früheren Jahrhunderten dagegen galt der Sonntag als erster Tag der Woche. Darauf verweist der Mittwoch, der tatsächlich in der Mitte der Woche lag, also der vierte Wochentag war. Da nun der Sonntag der letzte Tag und der Montag der erste Tag der Woche sind, trifft die Bezeichnung für den Mittwoch nicht mehr zu.

In manchen – vor allem in jüdischen, muslimischen und manchen christlichen – Bereichen gilt der Sonntag auch heute noch als erster Wochentag. Nach jüdischer Tradition beginnt die siebentägige Woche mit dem – im Römischen Reich so genannten – Sonntag als erstem Tag der Woche (יום ראשון; transkribiert: Jom Rischon), die in den Sabbat als den siebten Tag einmündet, der am Samstagabend endet. Diese Tradition wurde auch vom Christentum übernommen. Der jüdische Tanach, das christliche Alte Testament, beginnt mit der Schöpfung in sechs Tagen mit einem darauf folgenden Ruhetag (1. Mose 1,3–2,3 ). Dass sich im Christentum der Sonntag zum Wochenfesttag entwickelte und den jüdischen Sabbat, den letzten Tag der Woche, ablöste, hängt unter anderem mit der Auferstehung Jesu Christi zusammen. Den neutestamentlichen Berichten zufolge geschah sie an einem „ersten Tag der Woche“ (Mt 28,1 ). Frühe Christen nannten diesen Tag deshalb den Tag des Herrn oder abgekürzt Herrentag (griechisch κυριακὴ ἡμέρα kyriakē hēmera).

Das griechische kyriakē hēmera wurde im Lateinischen mit dies dominica wiedergegeben. Romanische Sprachen haben diese Bezeichnung aufgenommen und nennen den Sonntag daher „Domenica“ (italienisch), „Domingo“ (spanisch) und „Dimanche“ (französisch).

Der Sonntag war der zweite Tag der spätantiken Planetenwoche und als „Tag der Sonne“ (lateinisch dies solis) dem Sonnengott geweiht.


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