Sprachen und Dialekte in Schleswig-Holstein

Zweisprachige Schilder an der Polizeistation in Husum

Die Sprachen und Dialekte in Schleswig-Holstein sind gemessen an der territorialen Größe des Landes vergleichsweise weit aufgefächert. Mit Hochdeutsch, Niederdeutsch, Nordfriesisch, Dänisch (Reichsdänisch, meist als Sydslesvigdansk), Südjütisch (Plattdänisch, Sønderjysk) und dem Romanes (Romani) der in Schleswig-Holstein lebenden Sinti und Roma finden sich je nach Klassifizierung fünf bzw. sechs traditionelle Sprachen auf kleinem Raum zusammen.[1] Unter Zusammenzugs des von dem nur noch von wenigen Sprechern in Flensburg gesprochenen Petuh, der hochdeutsch-plattdeutschen Mischsprache Missingsch sowie des Jiddischen sind es deren acht bzw. neun. Gut 90 Prozent der Bevölkerung Schleswig-Holsteins versteht neben Hochdeutsch zumindest eine der weiteren Sprachen (vor allem Niederdeutsch).

Mit fünf rechtlich anerkannten Sprachen (Hochdeutsch, Niederdeutsch, Dänisch samt Südjütisch, Nordfriesisch und Romanes) ist Schleswig-Holstein innerhalb des deutschsprachigen Raumes in Europa die Region mit den meisten Sprachen.[2] Parallel zur Unterschutzstellung des Dänischen, Nordfriesischen, Romanes und Niederdeutschen nach der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen stehen im nördlichsten deutschen Bundesland auch die dänische Minderheit, die friesische Volksgruppe und die Minderheit der Sinti und Roma selbst unter dem Schutz der Landesverfassung.

Amtssprachenstatus besitzen im gesamten Land Hochdeutsch und Niederdeutsch, in Teilen Schleswig-Holsteins auch Dänisch und Nordfriesisch.

  1. Je nach Zählweise: das Südjütländische wird überwiegend als Dialekt des Dänischen klassifiziert, seltener wird das Südjütische als eigene Sprache oder als Dialekt der (danach) eigenständigen Sprache Jütisch betrachtet oder als vierte Klassifizierungsvariante als dänisch-niederdeutsche Mischsprache eingestuft.
  2. Vor Brandenburg (Hochdeutsch, Niedersorbisch, Niederdeutsch, Romanes), dem Burgenland (Hochdeutsch, Burgenlandkroatisch, Romanes, Ungarisch), Graubünden (Deutsch, Italienisch, Rätoromanisch, Jenisch), Niedersachsen (Hochdeutsch, Niederdeutsch, Saterfriesisch, Romanes) und Wien (Hochdeutsch, Slowakisch, Tschechisch, Ungarisch) mit vier rechtlich anerkannten Sprachen.

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