Statut von Kalisch

Statut von Kalisch, Illustration von Arthur Szyk (1894–1951), Deckblatt mit Kasimir dem Großen, 1927
Statut von Kalisch, Illustration von Artur Szyk, 1927

Das Statut von Kalisch (polnisch Statut kaliski, deutsch auch Statut von Kalisz) war eine Judenordnung bzw. ein Judenschutzbrief, der von Herzog Bolesław VI. dem Frommen von Großpolen (polnisch Bolesław Pobożny, 1224/27–1279) am 8. September 1264 in der polnischen Stadt Kalisz erlassen wurde. Das Statut definierte die Stellung der Juden in Polen und legte die Grundlage für deren relativ autonome Existenz, die bis 1795 wirkte. Mit dem Statut wurden unter anderem Strafen für die Schändung von jüdischen Friedhöfen und Synagogen angedroht. Das Statut enthielt Vorschriften zur Bestrafung jener, die Juden des Ritualmordes beschuldigten. Es regelte die Grundsätze der Handelstätigkeit durch die Juden und sicherte ihnen die Unantastbarkeit des Lebens und des Besitzes zu. Die über Jahrhunderte wirkende Schutzfunktion führte – trotz immer wieder aufflammenden Ritualmordpogromen – zu einer beträchtlichen Zunahme der jüdischen Bevölkerung in Polen.


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