Steinbildhauer

Selbstbildnis von Adam Kraft, einem bedeutenden deutschen Steinbildhauer der Spätgotik, am Sakramentshaus in St. Lorenz in Nürnberg (mit Handwerkzeug)
Eine typische steinbildhauerische Tätigkeit ist das Kopieren mit einem Punktiergerät in Handarbeit
Elektronisch gesteuerter Kopierfräser (Umrisse einer liegenden Frau in Carrara-Marmor (2007))

Steinbildhauer (lat.: statuarius, sculptor) stellen plastische Natursteinarbeiten her. Im Gegensatz zum Steinmetz sind ihre Arbeiten mehr gestalterisch und weniger geometrisch, also keine Profilarbeiten oder bautechnischen Arbeiten, wie Treppen oder Küchenarbeitsplatten. Wie andere Bildhauer haben sie meist künstlerische oder kunsthandwerkliche Fähigkeiten. Der Steinbildhauer kann sowohl schöpferisch arbeiten als auch vorgegebene Plastiken in Stein umsetzen.

Beim Steinbildhauer handelt es sich um einen handwerklichen und gestalterischen Ausbildungsberuf, die ersten beiden Lehrjahre sind mit dem Steinmetz identisch.

Durch den Einzug digitaler Technik wie Kopierlaser und digital gesteuerte Steinfräsen verändert sich auch die Tätigkeit der Steinbildhauerei. So wurden beispielsweise die großen, barocken, steinernen Adler mit einer Spannweite von 1,80 bis 2,70 Meter des Berliner Schlosses nachempfunden, die sich über dem Architrav unter dem Kranzgesims befinden.[1] Die Adler wurden von Bildhauern und Steinbildhauern, wie früher, in Ton modelliert und anschließend in Gips abgegossen. Die Gipsmodelle bilden die stabile Grundlage um sie in Stein umzusetzen.[2] Adler-Gipsmodelle wurden nicht händisch in Stein geschlagen, sondern gescannt und durch digital gesteuerte Maschinen mit ihren Konturen aus dem Sandstein herausgefräst, eine wesentlich frühere Handarbeit von Steinbildhauern. Die weitere Überarbeitung und die letzte Oberfläche stellten wiederum Bildhauer und Steinbildhauer händisch her.

  1. Das Berliner Schloss - Die Adler in der Attika - Jupiterikonographie, vom 5. März 2019. In: Linkedin
  2. Die historische Mitte Berlins setzt die Maßstäbe, ohne Datum. Abgerufen am 18. Januar 2024. In: Förderverein Berliner Schloss

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