Subtropen

Die Subtropen: Die größten Trockengebiete der Erde, aber auch Wiege etlicher Hochkulturen (Bild: Ägypten, Totentempel der Hatschepsut) …
… und demgegenüber an den Ostseiten der Kontinente üppige Lorbeerwälder (Bild: Südafrika)

Die Subtropen (von lateinisch sub = „unter, unterhalb“ der Tropen) – auch subtropische (Klima-)Zone – sind in erster Linie eine der erdumspannenden Klimazonen, die durch bestimmte solare oder thermische Schwellenwerte abgegrenzt werden. Bisweilen werden sie auch warmgemäßigte Zonen genannt. (Dies ist irreführend: Einige Autoren verwenden den Ausdruck warmgemäßigt nur für das [subtropische] Mittelmeerklima und rechnen es damit den mittleren Breiten zu,[1][2] einige für das kühlgemäßigte Klima. Auch die warmgemäßigten Regenklimate nach Köppen/Geiger liegen in der kühlgemäßigten Zone.)[3]

Die beiden subtropischen Zonen erstrecken sich parallel zu den Breitenkreisen in Ost-West-Richtung; nach der solaren Definition zwischen den Wendekreisen und dem 45. Breitengrad um die gesamte Erde.[4] Polwärts schließen sich die gemäßigten Zonen an – genauer: die kühlgemäßigten – und äquatorwärts die Tropen. Nach thermischen Parametern kommt es je nach Klimaklassifikation und Autor zu erheblichen Abweichungen von den solaren Grenzen.

Das herausragende Merkmal aller subtropischer Gebiete ist die Überlappung thermischer und hygrischer Jahreszeitenklimate mit sehr großen Extremen (Monatsmittel von bis zu 36° C / Maxima über 50° C / höchste Bodenoberflächentemperaturen bis über 85° C / höchste Rate der potenziellen Verdunstung)[3] sowie sehr unterschiedlichen Klimaräumen: Es gibt sowohl deutliche Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter als auch zwischen Regen- und Trockenzeiten.[5] Dies liegt an der Lage zwischen den Tropen und den gemäßigten Breiten. Im Gegensatz zu den gemäßigten Breiten und den äußeren, sommerfeuchten Tropen dominieren bei den Laubgehölzen immergrüne Arten. Frost kommt in den meisten Gebieten nicht regelmäßig vor. Die Subtropen sind die einzige Zone mit großen Winterregenklimaten.[3]

Innerhalb der Subtropen werden mindestens drei Klimatypen unterschieden: Die meist küstennahen winterfeuchten Hartlaubklimate mit trockenverträglicher Hartlaubvegetation (Wälder oder Buschlandschaften) und die ausgedehnteren immerfeuchten Lorbeerwaldklimate mit feuchten Lorbeerwäldern stehen den Heißen Wüstenklimaten gegenüber, die den größten Teil der Subtropen einnehmen. (Die Dornsavannenklimate reichen als Teil der tropisch/subtropischen Trockengebiete von den äquatorwärts benachbarten Tropen in die subtropische Zone.)

Im weiteren Sinne steht der Begriff Subtropen über die klimatische Betrachtung hinaus für den globalen, geozonalen Naturraum mit seinen weiteren Eigenarten.

Durch die globale Erwärmung kommt es zu einer Verschiebung der Klimazonen mit weitreichenden Folgen: Die dicht bevölkerten Regionen der halbtrockenen Räume (u. a. das Mittelmeergebiet, der Südwesten der USA, der Norden Mexikos, der Süden Australiens und Afrikas und Teile Südamerikas) werden vermutlich noch trockener werden.[6]

  1. Burkhard Hofmeister: Die gemäßigten Breiten: insbesondere die kühlgemäßigten Waldländer. Westermann, Braunschweig 1985, ISBN 978-3-89057-313-7, S. 14
  2. Kennzeichen der wichtigsten Klimazonen in Europa, zum.de, Unterrichtsmedien im Internet, abgerufen am 26. Oktober 2015
  3. a b c Heinz Nolzen (Hrsg.): Handbuch des Geographieunterrichts. Bd. 12/I, Geozonen, Aulis Verlag Deubner & Co. KG, Köln 1995, ISBN 3-7614-1618-0. S. 115–116, 122, 124.
  4. Wilhelm Lauer, Daud Rafiqpoor, Peter Frankenberg: Die Klimate der Erde. Eine Klassifikation auf ökophysiologischer Grundlage der realen Vegetation. In Erdkunde, Band 50, Heft 4, Boss, Kleve 1996, PDF; 4,5 MB, abgerufen am 22. Dezember 2021, S. 276–277, 291–292, sowie Beilage V (10 Kartenseiten).
  5. Michael Richter (Autor), Wolf Dieter Blümel et al. (Hrsg.): Vegetationszonen der Erde. 1. Auflage, Klett-Perthes, Gotha und Stuttgart 2001, ISBN 3-623-00859-1, S. 165, 194, 223.
  6. Artikel: „Wälder im Klimawandel“ auf dem Hamburger Bildungsserver, abgerufen im Januar 2013

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