Taler

Weltlicher Silbertaler Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol, geprägt 1632 in Hall (Tirol)
Rückseite der Münze; Feingewicht: 25,667 g bei 890,625 ‰ Silbergehalt

Der Taler, dt. Schreibweise bis 1901 Thaler, ist ein Typus einer großen, von der Frühneuzeit bis ins 19. Jahrhundert bedeutenden europäischen Silbermünze. Silbermünzen, die vom zeitgenössischen Wert her einer goldenen Guldenmünze entsprachen, wurden erstmals 1486 in Hall in Tirol geprägt. Solche Münzen breiteten sich ab 1500 allmählich in ganz Europa und darüber hinaus aus. Die im böhmischen Joachimsthal (spätestens 1519) geschlagenen Guldengroschen wurden zunächst „Joachimsthaler“ und später, entsprechend dem im Volksmund als „’s Tal“ bezeichneten Joachimstal, verkürzt „Thaler“ genannt, was zum Gattungsbegriff für Münzen dieser Größe wurde.[1][2] Der gesetzmäßige Silbergehalt der verschiedenen Taler nahm von den Reichsguldinern (1524) bis zu den Vereinstalern von etwa 27,4 g auf 16,7 g Feinsilber ab.[3]

In Deutschland blieb der Taler in Form des Vereinstalers (1857–1871) bis zur Einführung der Mark die wichtigste große Silbermünze. Am 19. Mai 1908 wurde parallel zur Außerkurssetzung des Vereinstalers die Ausgabe von wertgleichen 3-Mark-Stücken beschlossen.[4] Sie wurden im Volksmund weiterhin als „Taler“ bezeichnet. Auch außerhalb Deutschlands waren Silbermünzen in Talergröße beliebt; so leitet sich auch die Bezeichnung Dollar von der niederdeutsch/niederländischen Aussprache von Taler ab.

Das slowenische Wort für Taler ist Tolar. Die Währung des unabhängigen Sloweniens von 1991 bis zur Euro-Einführung 2007 war der slowenische Tolar.

  1. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 25. Auflage. De Gruyter, Berlin/Boston 2011.
  2. Etymologisches Wörterbüch des Deutschen. Erarbeitet unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer. Akademie, Berlin/Deutscher Taschenbuch, München 1995; je s. v.
  3. Wolfgang Trapp: Kleines Handbuch der Münzkunde und des Geldwesens in Deutschland. Reclam 1999; Neudruck Anaconda, Köln 2005, S. 84–86.
  4. Paul Arnold, Harald Küthmann, Dirk Steinhilber: Großer Deutscher Münzkatalog von 1800 bis heute. Augsburg 1997, S. 391.

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