Tantra

„Das Reich des Mutterschoßes“. Mandala aus der buddhistischen Shingon-Schule, Heian-Zeit (794–1185), Tō-ji, Kyōto, Japan.
Die Verehrung der Göttin Chamunda (sowie Kali oder Durga) und anderer weiblicher (Mutter-)­Gottheiten wie der Matrikas nimmt im Tantrismus breiten Raum ein
Die erotischen Skulpturen an den Tempeln von Khajuraho, Konarak und anderen werden mit Tantrismus in Verbindung gebracht
Vom Tantrismus beeinflusste erotische Bhairava-Bronze aus Nepal (14. Jh.)

Tantra (sanskritisch तन्त्र, Neutrum, „Gewebe, Kontinuum, Zusammenhang“) oder Tantrismus bezeichnet verschiedene Strömungen innerhalb der indischen Philosophie und Religion, die zunächst als esoterische Form des Hinduismus und später des Buddhismus innerhalb der nördlichen Mahayana-Tradition entstanden. Die Ursprünge des Tantra beginnen im 2. Jahrhundert, in voller Ausprägung liegen Lehren frühestens ab dem 7./8. Jahrhundert vor. Im Buddhismus findet sich auch die Bezeichnung als Tantrayana („Fahrzeug der Tantra-Texte“, vergleiche Vajrayana). In fast allen tantrischen Schulen und Richtungen ist die Verehrung und Huldigung der weiblichen Gottheit zentral. Eine solche Verehrung gab es bereits in altvedischer Zeit (1750–1200 v. Chr.).[1] Tantra verbindet Sinnlichkeit mit Spiritualität (vergleiche auch Neo-Tantra).

  1. Georg Feuerstein: Die Yoga Tradition. Geschichte, Literatur, Philosophie & Praxis. Yoga Verlag, Wiggensbach 2009, ISBN 978-3-935001-06-9, S. 532.

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