Terminei

Terminei und Terminieren (von lateinisch terminare „begrenzen“: mittellateinisch terminus „Gebiet, Bezirk“) sind Begriffe aus dem Bereich der mittelalterlichen Bettelorden. Gelegentlich findet sich dafür auch die Bezeichnung Kollektur.[1]

Ein Terminierbezirk (terminus (praedicationis)) war ein bestimmtes, einem Kloster zugewiesenes Gebiet, in das Patres regelmäßig zum Predigen und zum Almosensammeln (zum Termin oder zum Terminieren) entsandt wurden, vereinzelt auch als quaesta (von lat. quaestus „Abgabe“) oder limites bezeichnet.[2] Die Anfänge des organisierten Terminierens reichen bei den Dominikanern vermutlich bis in die 1230er Jahre, bei den Franziskanern bis in die 1260er Jahre. In größerem Umfang entstanden Termineien vom Beginn des 14. Jahrhunderts an.[3]

  1. Raynald Wagner: Zur Geschichte der Bayerischen Franziskanerprovinz von 1625 bis 1802. In: Bayerische Franziskanerprovinz (Hrsg.): 1625 – 2010. Die Bayerische Franziskanerprovinz. Von ihren Anfängen bis heute. Furth 2010, S. 6–29, hier S. 25.
  2. Jan F. Niemeyer, Co van de Kieft: Mediae Latinitatis lexicon minus. Band II: M–Z. Leiden u. a. 2002, ISBN 90-04-12900-6, S. 1334 Nr. 7.
    Andreas Rüther: Bettelorden in Stadt und Land. Die Straßburger Mendikantenkonvente und das Elsaß im Spätmittelalter. Berlin 1997, S. 106.
  3. Arnd Mindermann: Das franziskanische Termineisystem. In: Volker Honemann (Hrsg.): Von den Anfängen bis zur Reformation. Paderborn 2015, S. 195–263, hier S. 209ff.

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