Theophanie

Theophanie (altgriechisch θεός theos „Gott“; φαίνεσθαι phainesthai „sich zeigen“, „erscheinen“) bedeutet wörtlich übersetzt „Erscheinung eines Gottes“, die Manifestierung Gottes in der Menschenwelt oder der Natur. Man kann Theophanie auch als Selbstoffenbarung Gottes in der Natur und der menschlichen Vernunft, genauer gesagt: in der Außen- und der Innenwelt verstehen. Der Terminus wird vorwiegend im Sprachgebrauch der christlichen Theologie verwendet.

Während die Ilias die früheste Quelle für Beschreibungen von Theophanie in der europäischen Tradition ist, gilt das Gilgamesch-Epos als vermutlich früheste direkte Beschreibung von Theophanie. Im Gilgamesch-Epos trifft der Protagonist auf Siduri, eine Göttin, die mit dem Brauwesen und mit Fruchtbarkeit assoziiert wird. In der jüdisch-christlichen Tradition ist die Bibel die primäre Quelle von Ereignissen, die als Theophanie zitiert werden.

Da Erscheinungen Gottes für andere Menschen nicht nachprüfbar sind, entziehen sie sich der Prüfbarkeit mittels experimentell-wissenschaftlicher Methode. Naturwissenschaftlich ist über den Wahrheitsgehalt von Theophanien daher nichts aussagbar. Kritiker stufen deshalb Theophanien als Irrtum, Schein, Illusion, wenn nicht als Wahnmanifestation ein.


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