Theuerdank

Seite aus dem Theuerdank, 2. Auflage. 1519: Kolorierter Holzschnitt nach Leonard Beck. Kapitel 80: Maximilians Pferd wird von einer Kanonenkugel getroffen und stürzt.

Theuerdank ist der Titel eines aufwendig gestalteten Versromans aus der frühen Zeit des Buchdrucks, der von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegeben und 1517 fertiggestellt wurde. Der Theuerdank hat eine möglicherweise von Maximilian selbst verfasste Geschichte aus seinem Leben zum Inhalt: die Reise zu seiner Braut Maria von Burgund im Jahre 1477, die als fiktive Brautfahrt des Ritters Thewrdanck zu Fräulein Ernreich in Reimpaaren erzählt wird. Im Mittelpunkt der allegorischen Erzählung in der Art des mittelalterlichen Epos steht der Kaiser selbst als ritterlicher Held. Er ist auf seiner Brautfahrt von böswilligen Gesellen umgeben und besteht alle Gefahren.[1]

Der Theuerdank gehörte zu einer Reihe von künstlerisch ambitionierten Unternehmungen Maximilians, wie den Druckwerken des Gebetbuchs, des Weißkunig und der Ehrenpforte, in denen er sich als Herrscher etablieren und verewigen wollte. Der erstmals 1517 in Nürnberg gedruckte und reich illustrierte Theuerdank wurde in einer eigens dafür entworfenen Drucktype hergestellt, die als Schrift die Theuerdank genannt wird und die als Beginn der Frakturschrift bedeutend wurde. Das Werk erfuhr einige Nachdrucke, von denen die Neuausgabe von 1679, erschienen in Augsburg und Ulm, die bedeutendste ist.

  1. Fritz Funke: Buchkunde: Ein Überblick über die Geschichte des Buches. Walter de Gruyter & Co KG, 2012, ISBN 978-3-11-094929-2, S. 223 (books.google.de).

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