Tragischer Held

Gemälde Ödipus auf Kolonos von Fulchran-Jean Harriet, 1798 Der blinde Ödipus gilt als Musterbeispiel eines tragischen Helden.

Der tragische Held ist ein Protagonist einer Tragödie.

Der tragische Held erleidet nach Aristoteles sein Unglück aus Gründen, die in ihm selbst zu finden sind.[1] Folglich trägt er als Handelnder zwar die Verantwortung für sein Tun, jedoch geschieht dies nicht aus einer negativen Motivation heraus.[2] Außerdem muss der tragische Held intelligent sein, um die Fehler seines Handelns einzusehen.

Friedrich Schiller fasst in seiner Schrift Ueber den Grund des Vergnügens an tragischen Gegenständen vier Merkmale zusammen.[3] Der tragische Held gehorcht den Pflichten zuungunsten der Neigung. Seine Entscheidung für die Pflicht lässt jenen Helden leiden, woraus eine tragische Rolle resultiert. Auch stürzt das Dilemma den Helden in eine Tragik, wenn er sich für eine höhere Pflicht zuungunsten der niederen Pflicht entscheiden muss. Weiterhin kann selbst ein Bösewicht ein tragischer Held sein, so ihm sein Handeln Vergnügen bereitet, obwohl die Ziele amoralisch sind.

Der Tod des tragischen Helden ist üblich.

  1. Vgl. Brigitte Kappl: Die Poetik des Aristoteles in der Dichtungstheorie des Cinquecento. Gruyter, Berlin 2006. S. 227.
  2. Vgl. Brigitte Kappl: Die Poetik des Aristoteles in der Dichtungstheorie des Cinquecento. Gruyter, Berlin 2006. S. 229.
  3. Vgl. Paul Barone: Schiller und die Tradition des Erhabenen. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2004 S. 169–170.

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