Trichoplax adhaerens

Trichoplax adhaerens

Lichtmikroskopisches Bild von Trichoplax
(Individuum ca. 0,5 mm im Durchmesser)

Systematik
ohne Rang: Holozoa
ohne Rang: Vielzellige Tiere (Metazoa)
Stamm: Scheibentiere
Gattung: Trichoplax
Art: Trichoplax adhaerens
Wissenschaftlicher Name des Stamms
Placozoa
Grell, 1971
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Trichoplax
F. E. Schulze, 1883
Wissenschaftlicher Name der Art
Trichoplax adhaerens
F. E. Schulze, 1883

Trichoplax adhaerens ist die erste allgemein anerkannte Art der Placozoa.[1] Der Organismus wurde 1883 von dem deutschen Zoologen Franz Eilhard Schulze in einem Meerwasser-Aquarium des Zoologischen Instituts in Graz entdeckt. Der von ihm verliehene Gattungsname des Tiers leitet sich aus dem altgriechischen θρίξ thrix „Haar“ und πλάξ plax „Platte“ ab, das lateinische Artepithet adhaerens bedeutet „haftend“, so dass sich der Artenname etwa mit „anhaftende haarige Platte“ übersetzen lässt.

Die Placozoa oder Plattentiere sind die strukturell einfachsten aller vielzelligen Tiere (Metazoa) und bilden einen eigenen Tierstamm. Der wissenschaftliche Name bedeutet wörtlich übersetzt „flache Tiere“, im Deutschen wird gelegentlich der Name Scheibentiere verwendet. Anhand genetischer Daten gilt es als sicher, dass die Placozoa zahlreiche Arten umfassen. Da sie sich aber morphologisch nicht unterscheiden lassen, wurde bis 2018 nur Trichoplax adhaerens als einzige Art beschrieben.[2] 2018 wurde aber Hoilungia hongkongensis, die zweite Art der Placozoa, beschrieben.[3]

Lange Zeit hielt man die bisher nicht in ihrem natürlichen Lebensraum beobachteten Tiere für Jugendstadien von Nesseltieren (Cnidaria): Länger als ein halbes Jahrhundert wurden sie als Planula-Larven der Hydrozoen-Art Eleutheria krohni gedeutet. Erst Arbeiten aus den 1970er Jahren, unter anderem durch den Tübinger Protozoologen Karl G. Grell, klärten die frühen Phasen der Embryonalentwicklung der Tiere auf und trugen maßgeblich zur Errichtung eines eigenen Tierstamms für sie bei.

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Worms.
  2. Rüdiger Wehner, Walter Gehring: Zoologie. 24. Auflage, Thieme, Stuttgart, Juni 2007, S. 696.
  3. Charlie Wood: Simplest Animal Reveals Hidden Diversity. In: Scientific American. via Quanta Magazine, 6. Oktober 2018, abgerufen am 2. Juni 2023 (englisch).

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