Trojaner (Astronomie)

Darstellung des inneren Sonnensystems. Die Trojaner-Asteroiden des Jupiter („Greeks“ und „Trojans“) sind grün markiert.

Als Trojaner wurden ursprünglich die zwei Gruppen von Asteroiden bezeichnet, welche die Sonne auf der gleichen Bahn wie der Jupiter umkreisen, ihm jedoch auf den Librations- oder Lagrange-Punkten mit einem mittleren Abstand von 60° auf dem Lagrange-Punkt L4 vorauseilen beziehungsweise nachfolgen (L5). Diese Gleichgewichtspunkte stellen einen Sonderfall des sonst nur numerisch lösbaren Dreikörperproblems dar. Das System Sonne – Planet – Trojaner bildet für jeden dieser Kleinkörper ein stabiles Dreikörpersystem. Als man solche Körper auch bei anderen Planeten fand, wurde der Begriff Trojaner auf alle vergleichbaren koorbitalen Objekte ausgedehnt.

Die bislang gefundenen Trojaner sind nach den Personen aus Homers Ilias benannt: die vorauseilenden Asteroiden (bis auf (624) Hektor) nach den griechischen, die nacheilenden (bis auf (617) Patroclus) nach den trojanischen Helden, entsprechend bilden die zwei Gruppen ein griechisches und ein trojanisches Lager bei den beiden Lagrange-Punkten. Da langsam die Namen ausgehen, werden Trojaner auch nach modernen Olympioniken benannt.

Mit der Raumsonde Lucy ist am 16. Oktober 2021 zum ersten Mal eine Mission zu den beiden Lagrange-Punkten L4 und L5 gestartet worden. Sie soll mindestens sechs Jupiter-Trojaner aus einem Abstand von 1000 km oder weniger untersuchen.


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