Tyrsener

Die Tyrsener, auch Tyrrhener genannt (altgriechisch attisch: Τυρρηνοί Tyrrhēnoí, ionisch: Τυρσηνοί Tyrsēnoí, dorisch: Τυρσανοί Tyrsānoí; lateinisch Tyrrheni), waren in der antiken griechischen Mythologie und Geschichtsschreibung die Bezeichnung bestimmter Bevölkerungsteile im Bereich des nordwestlichen Kleinasiens, aber auch auf den Inseln Lemnos, Imbros, Samothrake und Lesbos.[1] Einer in der Antike und auch bis heute verbreiteten Auffassung zufolge waren sie mit den Etruskern eng verwandt, die von Etrurien ausgehend im 1. Jahrtausend v. Chr. eine einflussreiche Kultur und politisch-militärische Macht im Bereich der westlichen Apennin-Halbinsel, Sardiniens und Siziliens darstellten. Einzelnen Autoren zufolge wurden Tyrsener auch in ägyptischen Quellen um 1200 v. Chr. erwähnt (siehe im Abschnitt Seevölker).

Die heute als lemnisch bezeichnete Sprache der Tyrsener ähnelte – zeitgenössischen „Ohrenzeugen“ wie auch modernen Analysen von Inschriften zufolge – dem Etruskischen, und ebenso dieses dem Rätischen. Dies führte zum Vorschlag einer „ur-tyrsenischen“ oder „proto-tyrsenischen“ gemeinsamen Ursprache, die etwa um 1000 v. Chr. gesprochen wurde, und aus der diese drei Sprachen – die tyrsenischen Sprachen – hervorgingen.[2]

  1. F. Lochner-Hüttenbach: Die Pelasger (= Arbeiten aus dem Institut für vergleichende Sprachwissenschaft in Graz. Band 6). Gerold, Wien 1960, S. 105ff. mit Diskussion und weiterführender Literatur. Geschlossen wird dies vor allem indirekt aus Erwähnungen bei Herodot und dessen an einigen Stellen evidenten Verwechselungen von Pelasgern und Tyrsenern.
  2. Ausdruck: Eintrag „Raetische Sprache“ im RGA; "urtyrsenisch": Meier-Brügger, Michael (2002, 8. Auflage), Indogermanische Sprachwissenschaft und Bonfante, Giuliano und Larissa (2002, 2. Auflage), The Etruscan Language: An Introduction

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