Uneigentlichkeit (Literaturwissenschaft)

Uneigentlichkeit ist eine Redeweise, in der ein sprachlicher Gegenstand etwas anderes bedeutet als der Wortlaut besagt.[1]

Der Begriff entstammt der Rhetorik (Improprietas). Er ist von der Indirektheit abzugrenzen und der Gegenbegriff zur Eigentlichkeit / Wörtlichkeit.

Rüdiger Zymner unterscheidet im Bereich der literarischen Uneigentlichkeit drei Teilbereiche: den textuellen Mikrobereich der Tropen, also etwa Metapher, Ironie, Metonymie, Synekdoche usw., den textuellen Mittelbereich der partiellen Uneigentlichkeit (z. B. in bildgleichen oder -ungleichen Metaphernkomplexen oder auch in allegorischen Textpassagen) und den textuellen Makrobereich der Uneigentlichkeit von Ganztexten (wie etwa die Parabel und manche Formen der Fabel).

  1. Zymner, Rüdiger (2007): Uneigentlich. In: Braungart, Georg / Fricke, Harald / Grubmüller, Klaus / Müller, Jan-Dirk / Vollhardt, Friedrich / Weimar, Klaus (Hrsg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Litera- turgeschichte. Bd. II: P–Z. Berlin: De Gruyter, S. 726–728.

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