Ungarischer Volksaufstand

Ungarischer Volksaufstand

Zerstörter sowjetischer T-34 Kampfpanzer am Móricz Zsigmond körtér
Datum 23. Oktober bis 4. November 1956
Ort Ungarn
Ausgang Invasion der Sowjetarmee,
Niederschlagung des Aufstandes
Konfliktparteien

Sowjetunion Sowjetunion
Ungarn 1949 Volksrepublik Ungarn

Ungarn 1956 Ungarische Revolutionäre
ab 28. Oktober:
Ungarn 1956 Volksrepublik Ungarn (Regierung Imre Nagy)

Befehlshaber

Sowjetunion Nikita Chruschtschow
Sowjetunion Iwan Konew
Sowjetunion Iwan Serow
Sowjetunion Georgi Schukow
Ungarn 1949 Ernő Gerő
Ungarn 1949 János Kádár

Ungarn 1956 Imre Nagy
Ungarn 1956 Pál Maléter
Ungarn 1956 Béla Király

Truppenstärke

31.550
1.130 Panzer

unbekannt

Verluste

722 Tote
1.540 Verwundete

ca. 2500–3000 Tote
13.000 Verwundete

Der Ungarische Volksaufstand (in Ungarn selbst eher als 56-os forradalom oder seltener októberi forradalom, deutsch: „Revolution von 56“ oder „Oktoberrevolution“ bekannt) bezeichnet die bürgerlich-demokratische Revolution (ungarisch forradalom) und den Freiheitskampf (ungarisch szabadságharc) von 1956 in der Volksrepublik Ungarn, bei denen sich breite gesellschaftliche Kräfte gegen die Regierung der kommunistischen Partei und der sowjetischen Besatzungsmacht erhoben.

Die Revolution begann am 23. Oktober 1956 mit einer friedlichen Großdemonstration der Studenten der Universitäten in Budapest, die demokratische Veränderungen forderten. Die Regierung ließ am Abend in die schnell wachsende Menge schießen, woraufhin der bewaffnete Kampf ausbrach. Binnen weniger Tage wurde die Einparteidiktatur durch eine Regierung unter der Leitung von Imre Nagy abgelöst, in der auch die Bauernpartei und die Kleinlandwirtepartei Ministerien erhielten. Diese Regierung bildete sich innerhalb von acht Tagen noch zweimal um und beteiligte auch noch die sozialdemokratische Partei. Ungarn trat aus dem Warschauer Pakt aus, erklärte seine Neutralität und rief die Sowjetarmee zum Verlassen des Landes auf.

Der Freiheitskampf endete mit der Invasion der durch Einmarsch verstärkten übermächtigen Sowjetarmee, die am 4. November 1956 eine pro-sowjetische Regierung unter János Kádár installierte. Die Kämpfe gegen sie dauerten in Budapest eine Woche, an einzelnen Orten mehrere Wochen lang, im Gebirge sogar bis Anfang 1957. Der Westen unterstützte die Aufständischen verbal, die NATO hielt sich jedoch von einer militärischen Konfrontation mit den Staaten des Warschauer Pakts zurück. Nach der Niederschlagung des Freiheitskampfes wurden hunderte Aufständische – unter ihnen Imre Nagy und Pál Maléter – durch die kommunistischen Machthaber hingerichtet, zehntausende wurden eingekerkert oder interniert. Hunderttausende Ungarn flüchteten vor der Diktatur in den Westen. Der Aufstand wurde vom Kádár-Regime stets als „Konterrevolution“ bezeichnet, die öffentliche Nennung als Revolution wurde geahndet. Seit 1989 ist der 23. Oktober ein Nationalfeiertag in Ungarn.


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