Vaginalkugeln

Vaginalkugeln (auch Lustkugeln, Liebeskugeln, Analkugeln, Orgasmuskugeln, teilweise auch Lustperlen, Liebesperlen oder „Donnerkugeln“ genannt) sind ein Sexspielzeug und medizinisches Hilfsmittel. Eine weitere medizinische Variante wird Vaginalkonen genannt. Alle diese Hilfsmittel eignen sich, die Beckenbodenmuskeln zu trainieren (Beckenbodentraining), die den unteren Abschluss des Bauchraumes bilden und ein wesentlicher Teil des inneren Halte- und Stützapparats sind. Sie können das Orgasmuserleben der Frau verbessern, das sich letztlich in rhythmischen Muskelkontraktionen insbesondere des Beckenbodens entlädt. Werden die Muskeln des Beckenbodens während des Geschlechtsverkehrs (rhythmisch) angespannt, komprimieren sie den Vaginalschlauch bzw. -eingang für den penetrierenden Penis. Für den Penis des Mannes können Körperwahrnehmungen eines stärkeren Umfasstwerdens entstehen (Vaginalverkehr).[1] Ferner kann ein gezieltes Beckenbodentraining mit oder ohne Hilfsmittel u. a. m. die Schwangerschaftsrückbildungsphase unterstützen und einen Scheidenvorfall, Blasenvorfall, Gebärmuttervorfall, Formen der Harn- und Stuhlinkontinenz verhindern oder deren Verlauf günstig beeinflussen. Ferner wird die weibliche Ejakulation günstig beeinflusst.[2][3]

Wirkungsorte der Vaginalkonen und der Lustkugeln (Sagittalebene)
Vier muskuläre Hauptkräfte kontrahieren bzw. entspannen sich in einer koordinierten Weise gegen die suspensorischen Beckenbänder, „PUL“ an der Urethra „U“ und USL am Uterus, um die Urethra „U“ Vagina „V“ und Rektum „R“ um diese zu schließen oder zu öffnen. Die vorderen und hinteren Bänder („PUL“, „USL“) werden dabei zusammengezogen. „PUL“ = pubourethrales Ligament; „USL“ = Ligamentum uterosacralis; „PCM“ = vorderer Teil des Musculus pubococcygeus; „LP“ = Levator-Platte, Diaphragma pelvis; „LMA“ = gemeinsamer longitudinaler Muskel des Anus; „PS“ = Schambeinfuge; „S“ = Kreuzbein; „EAS“ = Musculus sphincter ani externus. Perspektive: sitzende Position.
  1. Fred Christmann (Hrsg.): Heterosexualität: Ein Leitfaden für Therapeuten. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg/ New York 2013, ISBN 978-3-642-73590-5, S. 99 f.
  2. Karl F. Stifter: Die dritte Dimension der Lust. Das Geheimnis der weiblichen Ejakulation. Wilhelm Heyne, München 1990, ISBN 3-453-04011-2, S. 200 f.
  3. B. Graber, G. Kline-Graber: Female Orgasm. Role of Pubococcygeus Muscle. J. of Clinical Psychiatry, 40 (1970), S. 34–39

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