Vegetatives Nervensystem

Das vegetative Nervensystem des Menschen. Das Schema zeigt eine Auswahl von Zielorganen sowie die antagonistische Wirkungsweise von Sympathikus und Parasympathikus.[1]

Das vegetative Nervensystem (VNS), auch viszerales Nervensystem (VNS, von lateinisch viscus, „Eingeweide“[2]), autonomes Nervensystem (ANS) (englisch autonomic nervous system) oder Vegetativum genannt, bildet zusammen mit dem somatischen Nervensystem das gesamte periphere und zentrale Nervensystem.

Die „Autonomie“ dieser vegetativen Selbststeuerung bezieht sich darauf, dass über das VNS biologisch festliegende, automatisch ablaufende innerkörperliche Vorgänge angepasst und reguliert werden, die deswegen vom Menschen willentlich nicht direkt, sondern allenfalls indirekt beeinflusst werden können. Der Begriff „autonomes Nervensystem“ wurde von dem britischen Physiologen John Newport Langley (1852–1925) geprägt. Eine erste umfangreiche Monographie über das vegetative Nervensystem verfasste Walter Holbrook Gaskell und wurde 1916[3] veröffentlicht.

Das somatische oder animalische Nervensystem ermöglicht dagegen eine willkürliche und bewusste Reaktionsweise. Manche Organe von zentraler Bedeutung, wie die Lunge (Atmung, Sprache), werden von beiden Systemen gesteuert. Bei beiden Systemen liegt ein Teil im zentralen Nervensystem (ZNS), also im Gehirn und Rückenmark, und der andere Teil liegt außerhalb davon und gehört deshalb zum peripheren Nervensystem.

  1. Neil A. Campbell, Jane B. Reece: Biologie. Spektrum-Verlag Heidelberg-Berlin 2003, ISBN 3-8274-1352-4
  2. Hermann Triepel, Robert Herrlinger: Die anatomischen Namen. Ihre Ableitung und Aussprache. 26. Auflage. J. F. Bergmann, München 1962, S. 30 und 79.
  3. Paul Diepgen, Heinz Goerke, Ludwig Aschoff: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 55.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search