Venedig

Venedig
Venedig (Italien)
Venedig (Italien)
Staat Italien
Region Venetien
Metropolitanstadt Venedig (VE)
Lokale Bezeichnung Venezia (Venè(s)sia / Venèxia)
Koordinaten 45° 26′ N, 12° 20′ OKoordinaten: 45° 26′ 15″ N, 12° 20′ 9″ O
Höhe m s.l.m.
Fläche 414,573211 km²
Einwohner 251.944 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 30100
Vorwahl 041
ISTAT-Nummer 027042
Bezeichnung der Bewohner Veneziani
Schutzpatron Markus (25. April)
Website www.comune.venezia.it

Canal Grande von dem Ponte dell’Accademia aus gesehen
Karte der Lagune von Venedig

Venedig (italienisch Venezia [veˈnɛʦːi̯a], venezianisch Venesia[2] [veˈnɛsja]) ist eine Stadt im Nordosten Italiens. Sie ist Hauptstadt der Region Venetien und der Metropolitanstadt Venedig. Venedig trägt den Beinamen La Serenissima („Die Durchlauchtigste“).[3] Das historische Zentrum (centro storico) liegt auf 127 Inseln in der Lagune von Venedig.

Die Gesamtfläche Venedigs beträgt 414,6 km², davon entfallen 257,7 km² auf Wasserflächen.[4] Am 31. Dezember 2022 zählte die Stadt 251.944 Einwohner, davon 179.794 in den Stadtteilen auf dem Festland, 52.996 im historischen Zentrum und 27.730 innerhalb der Lagune.[5] Die Lagune erstreckt sich über etwa 550 km² zwischen den Mündungen der Flüsse Etsch im Süden und Piave im Norden in die Adria.

Venedig war bis 1797 Hauptstadt der Republik Venedig und mit über 180.000 Einwohnern eine der größten europäischen Städte. Bis ins 16. Jahrhundert war es eine der bedeutendsten Handelsstädte, über die der überwiegende Teil des Handels zwischen Westeuropa und dem östlichen Mittelmeer abgewickelt wurde. Venedig unterhielt die meisten Handels- und Kriegsschiffe. Zum Staatsoberhaupt wurde der jeweilige Doge in einem komplizierten Wahlverfahren zunächst durch die Volksversammlung, dann durch den städtischen Adel gewählt. Letzterer monopolisierte die höheren Ämter und profitierte vom Handel mit Luxuswaren, Gewürzen, Salz und Weizen, während der Rest der Bevölkerung weitgehend vom Fernhandel ausgeschlossen blieb. Venedig entwickelte sich zum größten Finanzzentrum und dominierte ein Kolonialreich, das von Oberitalien bis Kreta und zeitweise bis nach Zypern reichte.[6] Nach französischer und österreichischer Herrschaft zwischen 1798 und 1866 wurde Venedig ein Teil Italiens. 1929 wurde der Industriekomplex Mestre-Marghera in die Comune di Venezia eingemeindet, ebenso wie zuvor schon der größere Teil der Orte in der Lagune. Der jüdische Anteil der Bevölkerung wurde während des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen, die Italien ab 1943 besetzt hatten, deportiert, wobei 200 jüdische Personen ermordet wurden.[7] Bis 1950 wuchs die Zahl der Einwohner des historischen Zentrums durch Kriegsflüchtlinge auf rund 185.000 an. In den Jahren 1965 bis 1970 erreichte die Gesamtstadt mit knapp 370.000 Einwohnern die höchste Bevölkerungszahl. Seitdem ist diese um rund 120.000 zurückgegangen.

Venedig und seine Lagune stehen seit 1987 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.[8] Beide inspirierten viele Künstler und Venedig wurde zu einer Touristenattraktion. Seit dem 20. Jahrhundert ist die wirtschaftliche Struktur der Altstadt einseitig auf den Tourismus ausgerichtet, während sich die industrielle Tätigkeit vor allem um Mestre und Marghera auf dem westlich gelegenen Festland konzentriert.

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Michele Brunelli: Dizsionario Xenerałe de ła Łéngua Vèneta e łe só varianti. (PDF; 1,2 MB) 8. Dezember 2006, archiviert vom Original am 16. Dezember 2006; abgerufen am 21. Juni 2016: „stèto Venesia? = vivi a Venezia?“
  3. Gina Fasoli betitelte ihre Geschichte Venedigs mit La Serenissima (= Novissima enciclopedia monografica illustrata. Bd. 67). Florenz 1937, OCLC 8460813 (italienisch).
  4. Superfici amministrative. (PDF; 17 kB) In: venezia.it. Città di Venezia, 20. Februar 2018, abgerufen am 16. Juni 2019 (italienisch).
  5. Comune di Venezia: Populazione residente e movimenti demografici dal 31/12/2017 al 31/12/2018 per sesso e quartiere (OpenOffice; 34 kB).
  6. Immer noch grundlegend ist Freddy Thiriet: La Romanie vénitienne au Moyen Age. Le développement et l’exploitation du domaine colonial vénitien (XIIe–XVe siècles) (= Bibliothèque des écoles françaises d'Athènes et de Rome. Band 193). E. de Boccard, Paris 1959, OCLC 345168; 2. Aufl., Édition-Diffusion de Boccard, Paris 1975, OCLC 848364692 (französisch).
  7. Sabine Bade, Wolfram Mikuteit: Erste Stolpersteine in Venedig. In: Resistenza. 6. März 2014, abgerufen am 2. August 2021.
  8. Venice and its Lagoon. UNESCO, abgerufen am 16. Juni 2019 (Unesco-Welterbeliste Nr. 394).

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search