Volksbuch

Volksbücher, 5: Geschichte von der schönen Magelone, hrsg. von G. O. Marbach (Leipzig: Wigand, 1838–1849)

Volksbuch ist eine von Joseph Görres und Johann Gottfried von Herder gegen Ende des 18. Jahrhunderts eingeführte Bezeichnung für seit dem Mittelalter gelesene Historien und volkstümliche Schriften, die in der Regel in Prosa verfasst waren. Darunter fallen alte Geschichten, romantische Abenteuer, volkstümliche Sagen, märchenhafte Legenden und Schwänke.[1] Ursprung sind zum Teil Ritterdichtungen, Minnelieder und örtliche Begebenheiten. Meist wurden ursprünglich gereimte Formen in Prosa aufgelöst, volkstümlich verfasst und verbreitet.

Ein neutralerer Begriff für das mit dem Wort Volksbuch zu erfassende Feld wäre „niederer Markt des Frühdrucks“. Weder spezifische Stoffe noch eine einheitliche Herkunft zeichnen die Titel dieses Marktes aus. Die historische Produktion, die man im 19. Jahrhundert mit den „Volksbüchern“ problematischerweise nur zum Teil erfasste, bietet vor allem in Sprache, Typographie und Illustration eine typische optische Gestaltung gegenüber Angeboten des gehobenen Buchmarkts. Sie wies mit dieser Gestaltung einen eigenen (sich zwischen 1450 und 1800 allerdings deutlich verändernden) Kundenanspruch auf.

Berühmte Stoffe dieses Bereichs wurden mit späteren literarischen Adaptionen durch Charles De Coster und Johann Wolfgang Goethe die Geschichten Till Eulenspiegels und der Bericht über das Leben des Schwarzkünstlers Johann Georg Faust.

  1. Gustav Schwab: Die deutschen Volksbücher. Tosa-Verlag Wien, (ohne Jahresangeabe)

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