Vorhangfassade

Fabrikhalle Steiff in Giengen, gebaut 1903

Eine Vorhangfassade, auch Vorhangwand genannt (englisch curtain wall ‚Vorhangwand‘), ist eine Konstruktionsweise für Fassaden von Gebäuden.

Die Vorhangfassade bildet die äußere Hülle des Gebäudes und steht als eigene Schale vor dem eigentlichen Tragwerk. Sie läuft üblicherweise über die Geschosse hinweg. Da sie nur ihr Eigengewicht und keine weiteren statischen Lasten des Gebäudes trägt, kann sie als leichtgewichtige Konstruktion ausgeführt werden. Die Vorhangfassade wird mittels einer Unterkonstruktion am Tragwerk des Gebäudes an- oder aufgehängt. Die geschossübergreifende Fassade hat in der Regel eine Rahmenkonstruktion aus Stahl- oder Aluminiumprofilen, die großflächig mit Glas oder anderen flächigen Füllelementen ausgefacht ist. Eine Vorhangfassade kann als Pfosten-Riegel-Fassade oder als Elementfassade realisiert werden.[1] Werden die Glasscheiben maßgeblich durch Verklebung an der Unterkonstruktion befestigt, spricht man von einer Structural-Glazing-Fassade. Häufig wird die Vorhangfassade an Gebäuden in Skelettbauweise installiert.

Im Gegensatz zur Vorhangfassade schützt eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF; englisch rainscreen ‚Regenschutz‘) nur vor Sonne, Regen und Schnee, ist aber nicht luftdicht und meist auch nicht als eigenständig tragende Schale ausgeführt.

EN 13830
Bereich Gebäudetechnik
Titel Vorhangfassaden – Produktnorm
Erstveröffentlichung November 2003
Letzte Ausgabe November 2020
  1. Curtain Wall. In: Baunetzwissen, abgerufen am 18. Dezember 2009.

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