Vorparlament

Fackelzug für das Vorparlament, 1848

Das Vorparlament war eine Versammlung von 574 Männern, die 1848 die Wahl der Frankfurter Nationalversammlung vorbereiten sollte. Das Vorparlament tagte vom 31. März bis zum 3. April 1848 in der Frankfurter Paulskirche, in der ab dem 18. Mai auch die Nationalversammlung zusammenkam. Einberufen worden waren die Teilnehmer des Vorparlaments von einer letztlich privaten, jedenfalls revolutionären Initiative. Trotz des Namens war das Vorparlament kein Parlament.

Institutionen im revolutionären Deutschland in der Zeit des Vorparlaments

Im Vorparlament trat der Gegensatz von Liberalen und Demokraten zu Tage, wie er auch das entstehende Parteiensystem in Deutschland beeinflussen sollte. Die Demokraten teilten sich wiederum in eine gemäßigte und in eine radikale Linke. Beiden Seiten gelang es nicht, bereits inhaltliche Grundsätze für die spätere Nationalversammlung festzuschreiben. So wurde der radikaldemokratische Antrag abgelehnt, das Vorparlament bereits als vorläufiges Parlament Deutschlands anzusehen, eine Regierung einzusetzen und die Monarchie abzuschaffen. Doch auch die Liberalen konnten ihr Verfassungsprogramm nicht durchsetzen, ohne den Auszug aller Demokraten zu riskieren und somit die Legitimation des Vorparlaments infrage zu stellen.

Die inhaltlichen Fragen wurden schließlich der Nationalversammlung überlassen. Das Vorparlament hatte aber Einfluss auf das Bundeswahlgesetz, mit dem der weiterhin existierende Bundestag die Nationalversammlung wählen ließ. Außerdem wählte es einen Fünfzigerausschuss, der den Bundestag bis zum Zusammentritt der Nationalversammlung beaufsichtigte.


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