Vulva

Enthaarte Vulva, Perineum und Anus einer Frau; durch die geöffneten Labien ist der Scheideneingang sichtbar.

Vulva (Mehrzahl: Vulven, lateinisch vulvae; auch Pudendum femininum veraltet „weibliche Scham“) bezeichnet die Gesamtheit der äußeren primären Geschlechtsorgane weiblicher Säugetiere und besteht aus dem Venushügel, den Vulvalippen[1] und der Klitoris. Im Unterschied zur Tieranatomie wird bei der Frau auch der Scheidenvorhof zur Vulva gezählt. Von diesem führt die Scheide (Vagina) ins Innere zur Gebärmutter (Uterus) und die kurze Harnröhre (Urethra feminina) zur Harnblase (Vesica urinaria). Ab der Geschlechtsreife werden große Bereiche der Vulva durch die Schambehaarung bedeckt (Pubes, Crinis vulvae), die sich mit Beginn der Pubertät als Teil der Körperbehaarung und somit als sekundäres Geschlechtsmerkmal herausbildet.

Außerhalb der medizinischen Fachsprache wird die Vulva auch fälschlicherweise als „Scheide“ oder „Vagina“,[2] zuweilen auch als „äußere Scheide“[3] bezeichnet. Ein medizinisch ebenfalls eingeführtes,[4] in literarischer oder gehobener Alltagssprache gebrauchtes Fremdwort ist Cunnus (Mehrzahl Cunni), das in der klassischen lateinischen Literatur jedoch vorwiegend als obszöner Ausdruck oder mit erotischen Konnotationen gebraucht wurde.[5]

Auch die weiblichen Geschlechtsorgane anderer Tiergruppen außer der Säugetiere, unter anderem der Nematoden, können in biologischer Analogie als Vulva bezeichnet werden, unterscheiden sich jedoch vollständig von der Vulva der Säugetiere.

  1. Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher: PROMETHEUS - Allgemeine Anatomie. 6. Auflage, Thieme, Stuttgart / New York 2022. S. 240, 243.
  2. Berufsverband der Frauenärzte: Äußere Genitalien der Frau. In: frauenaerzte-im-netz.de, 26. März 2018, abgerufen am 15. Mai 2020;
    Harriet Lerner: “V” is for vulva, not just vagina. In: LJ World.com. Mai 2003 (englisch);
    Stephan Maus: Vulva: Das verschwiegene Sexorgan. In: Stern.de, 22. April 2009;
    Florian Borchmeyer: „Das da unten“ – „Vulva“: Die Kulturgeschichte des weiblichen Geschlechts. ZDF-Sendung aspekte. 13. Februar 2009.
  3. Scheide & Vulva: Das Zentrum der Lust! (Memento vom 14. Mai 2009 im Internet Archive) In: Bravo.de.
  4. Rauber, Kopsch: Lehrbuch und Atlas der Anatomie des Menschen. Abteilung 4: Eingeweide. 13. Auflage. Thieme, Leipzig 1929, S. ??.
  5. Wilfried Stroh: Sexualität und Obszönität in römischer „Lyrik“. In: Theo Stemmler, Stephan Horlacher (Hrsg.): Sexualität im Gedicht: 11. Kolloquium der Forschungsstelle für europäische Lyrik. Universität Mannheim 2000, ISBN 3-8233-4156-1, S. 11–49.

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