Wandermenagerie

Paul Friedrich Meyerheim: In der Tierbude, 1894; Galerie Neue Meister, Dresden

Wandermenagerien waren Sammlungen lebender exotischer Tiere auf Tournee. Sie wurden seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in ganz Europa und in den USA zu einem festen Bestandteil der alltäglichen Unterhaltungskultur. Die Menagerien wurden von Schaustellern betrieben, die mit den Tieren von Ort zu Ort zogen, um sie in Tierbuden einem Publikum gegen Entgelt zu präsentieren. Im Gegensatz zum Zirkus lag die Sensation dieser Tierschauen nicht in erster Linie in der Dressur gezähmter Tiere, sondern in dem Zurschaustellen ihrer fremdartigen Besonderheiten.

Anders als die sich im 19. Jahrhundert etablierenden Zoos, die sich der Erforschung der Geschöpfe und der Belehrung des Publikums verschrieben, setzten die Tierdarbietungen der wandernden Menageristen vor allem auf die Schaulust, die sich durch das fahrende Gewerbe allerorten bedienen ließ. In Europa endete die Zeit der mobilen Tierschauen in den 1930er Jahren, in den USA blieben Wandermenagerien noch bis in die 1960er Jahre gegenwärtig.


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