Werner Best

Werner Best (1942)

Karl Rudolf Werner Best (* 10. Juli 1903 in Darmstadt; † 23. Juni 1989 in Mülheim an der Ruhr) war ein deutscher Jurist, Polizeichef, SS-Obergruppenführer und Politiker der NSDAP.

Als „Theoretiker, Organisator und Personalchef der Gestapo“[1] hatte er eine wichtige Funktion bei der Etablierung der Gestapo und der Gründung des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA). Die Konzeption und die erstmalige Aufstellung sogenannter Einsatzgruppen geht auf ihn zurück.[2] Innerhalb der SS galt er zeitweise als „führender Großraumtheoretiker“.[3] Bekannt wurde er als Planer eines nicht erfolgten Putsches der NSDAP (1931), später dann als Stellvertreter von Reinhard Heydrich in der Führung des SD (1934–1940) sowie als deutscher Statthalter im besetzten Dänemark (1942–1945). Weniger bekannt ist seine Tätigkeit als hoher Offizier der Wehrmacht in der deutschen Militärverwaltung des besetzten Frankreich (1940–1942).

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in Dänemark als Kriegsverbrecher verurteilt. Nach seiner Entlassung spielte er eine wichtige Rolle bei dem erfolgreichen Versuch, durch verdeckte Einflussnahme auf Prozesse und Gesetzgebung in der Bundesrepublik die Strafverfolgung von NS-Tätern zu erschweren.[4] Einer Ahndung seiner eigenen Verbrechen konnte er sich weitestgehend entziehen. Er starb kurz vor der Eröffnung des Hauptverfahrens gegen ihn.

  1. Carsten Dams, Michael Stolle: Die Gestapo. Herrschaft und Terror im Dritten Reich. Beck, München 2008, S. 51.
  2. Ulrich Herbert: Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft. 1903–1989. 3. Auflage. Dietz, Bonn 1996, S. 234ff.
  3. Ulrich Herbert: Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft. 1903–1989. 3. Auflage. Dietz, Bonn 1996, S. 290.
  4. Ulrich Herbert: Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft. 1903–1989. 3. Auflage. Dietz, Bonn 1996, S. 495ff.

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