Westjiddische Dialekte

Frühere Verbreitung westjiddischer Dialekte (grün) neben ostjiddischen Dialekten (gelb). Westjiddisch wird durch die gestrichelte Linie in das allgemeine Westjiddisch mit dem Unterdialekt Judäo-Elsässisch (gestrichelte grüne Linie im SW) und das östlichere Übergangsjiddisch mit der tschechischen und ungarischen Unterform (gestrichelte grüne Linien) unterteilt. Karte des Linguarium-Projektes der Lomonossow-Universität (russisch).

Die westjiddischen Dialekte sind im arealen Kontinuum der jiddischen Sprache diejenige Mundarten, die im westlichen und zentralen Teil Mitteleuropas gesprochen wurden. Räumlich entsprachen sie ungefähr demjenigen Siedlungsraum der aschkenasischen Juden, der vor deren spätmittelalterlichen Ausbreitung und Vertreibung nach Ostmitteleuropa und Osteuropa Bestand hatte. In letzterem bildeten sich die ostjiddischen Dialekte heraus, die heute allein noch gesprochen werden und welche die Grundlage für die moderne jiddische Literatursprache bildeten.

Die aschkenasische Kultur, die im Mitteleuropa des 10. Jahrhunderts Fuß fasste, leitete ihren Namen von Aschkenas, dem mittelalterlichen hebräischen Namen für Deutschland (1. Buch Mose 10, 3), ab. Sein geographischer Umfang war nicht mit den deutschen christlichen Territorien deckungsgleich, sondern schloss auch Teile des nördlichen Frankreich sowie Norditalien ein. Es grenzte an das von den sephardischen Juden bewohnte Gebiet, das sich damals von Spanien bis nach Südfrankreich und Italien ausdehnte.


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