Windscherung

Die Bildung von Eiskristallen in Cirrus-uncinus-Wolken weist hin auf starke Windscherung mit wechselnden Windrichtungen und -geschwindigkeiten.
Abwinde mit begleitenden Virga bilden Wolken, die in der bürgerlichen Dämmerung am östlichen Himmel über der Mojavewüste erscheinen wie Aurora Borealis.
Microburst mit horizontal abgelenkten Scherwinden am Boden

Als Windscherung, Windgradient oder seltener Scherwindgradient wird der Unterschied in der Windgeschwindigkeit oder Windrichtung über relativ kurze Entfernungen bezeichnet. Dabei bezeichnet Scherwind einen Wind, dessen Geschwindigkeit oder Richtung sich in einem kleinen geografischen Gebiet ändert. Starke Scherwinde können den Flug von Flugzeugen beeinflussen oder sogar gefährden. Als Scherungslinie bezeichnet man die Trennlinie zwischen beiden Luftströmungen.

In der Erdatmosphäre wird zwischen vertikaler und horizontaler Windscherung unterschieden. Horizontale Windscherung tritt überwiegend in der Umgebung von hohen Bauwerken, einzeln stehenden Bäumen und anderen senkrechten Hindernissen wie etwa Felsvorsprüngen auf. Vertikale Windscherung manifestiert sich üblicherweise in proportional zum Abstand von der Erdoberfläche ansteigender Windgeschwindigkeit. Der aerodynamische Strömungswiderstand der auf der Oberfläche vorhandenen Unebenheiten bremst die oberflächennahen Winde ab.[1]

Besonders ausgeprägte Schereffekte entstehen in der Umgebung von scharfkantigen Hindernissen, ebenso wie durch starke und böige Winde, etwa in Gewittern oder bei den Jetstreams.

  1. Vertical wind shear. HurricaneScience.org (englisch) abgerufen im Oktober 2015

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