Wiraqucha

Wiraqucha (Schreibung auf Quechua; in spanischer Schreibweise: Viracocha, Huiracocha oder Wiracocha) ist eine andine Schöpfergottheit in menschlicher[1] Gestalt, die vor der spanischen Eroberung von allen Völkern des Kulturareals Zentralanden verehrt wurde und höchste Gottheit der Inka war. Viracocha galt als bärtig.[2] Nach der Viracocha-Sage soll unter Viracochas „religiöser Signatur“ der Bau von Tiwanaku begonnen worden sein.[3] Oft findet sich auch die längere Bezeichnung Ticsiviracocha (T’iqsi Wiraqocha), Con Ticsi Viracocha oder gelegentlich auch Kon-Tiki Viracocha (namensgebend für Thor Heyerdahls Floß). Andere Bezeichnungen sind „der Schöpfer“, Viracochan pachayachicachan[4], Viracocha Pachayachachi[5] oder Pachayachachic („Lehrmeister der Welt“)[6]. Es taucht stellenweise auch der Doppelname Pachakamaq Wiraqucha (Pachacámac; Pacha heißt „Welt“ oder „Zeit“, kamaq „Schöpfer“, daher „Weltenschöpfer“) auf. Es gibt keine Belege für eine ursprüngliche Identität von Viracocha und dem Weltenschöpfer Pachakamaq.[7] Auch passen sogenannte „Stabgötter“ – frontal-abgebildete menschliche Figuren, die zentrales Element der ikonografischen Reihe der südlichen Anden (Southern Andean Iconographic Series) sind – in mancher Hinsicht nicht gut zu der „Viracocha“- oder „Gott“-Interpretation.[8]

  1. Mathieu Viau-Courville: Spatial configuration in Tiwanaku art. A review of stone carved imagery and staff gods. In: Boletín del Museo Chileno de Arte Precolombino. Band 19, Nr. 2, 2014, ISSN 0716-1530, S. 15–16 (englisch, scielo.conicyt.cl [PDF; 2,2 MB; abgerufen am 5. Juli 2021]).
  2. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Hiersemann, Leipzig 1892, Zweiter Teil, S. 58. (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  3. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Hiersemann, Leipzig 1892, Zweiter Teil, S. 57 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  4. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Hiersemann, Leipzig 1892, Zweiter Teil, S. 55 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  5. Mathieu Viau-Courville: Spatial configuration in Tiwanaku art. A review of stone carved imagery and staff gods. In: Boletín del Museo Chileno de Arte Precolombino. Band 19, Nr. 2, 2014, ISSN 0716-1530, S. 16 (englisch, scielo.conicyt.cl [PDF; 2,2 MB; abgerufen am 5. Juli 2021]).
  6. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Hiersemann, Leipzig 1892, Zweiter Teil, S. 55 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  7. Alfons Stübel, Max Uhle: Die Ruinenstätte von Tiahuanaco im Hochlande des alten Perú: Eine kulturgeschichtliche Studie auf Grund selbständiger Aufnahmen. Hiersemann, Leipzig 1892, Zweiter Teil, S. 58 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  8. Mathieu Viau-Courville: Spatial configuration in Tiwanaku art. A review of stone carved imagery and staff gods. In: Boletín del Museo Chileno de Arte Precolombino. Band 19, Nr. 2, 2014, ISSN 0716-1530, S. 18 (englisch, scielo.conicyt.cl [PDF; 2,2 MB; abgerufen am 5. Juli 2021]).

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