Wolf

Wolf

Wolf (Canis lupus)

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Familie: Hunde (Canidae)
Tribus: Echte Hunde (Canini)
Gattung: Wolfs- und Schakalartige (Canis)
Art: Wolf
Wissenschaftlicher Name
Canis lupus
Linnaeus, 1758

Der Wolf (Canis lupus) ist rezent das größte Raubtier aus der Familie der Hunde (Canidae).[1] Wölfe leben meist in Rudeln, bei denen es sich um Familienverbände handelt.[2][3] Hauptbeute sind in den meisten Regionen mittelgroße bis große Huftiere. Die Art war seit dem späten Pleistozän in mehreren Unterarten in ganz Europa, weiten Teilen Asiens, einschließlich der Arabischen Halbinsel und Japan sowie in Nordamerika verbreitet.

Wölfe wurden in Mitteleuropa ab dem 15. Jahrhundert systematisch verfolgt.[4] Im 19. Jahrhundert waren sie in nahezu allen Regionen ihres weltweiten Verbreitungsgebiets vor allem durch menschliche Bejagung stark dezimiert und in West- und Mitteleuropa fast sowie in Japan vollständig ausgerottet. Seit den 1980er Jahren steht der Wolf in vielen Ländern unter Schutz. In europäischen Staaten durch die Berner Konvention, in der EU seit 1992 zusätzlich durch das Regelwerk der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.[5] In vielen Ländern, unter anderem im Nahen Osten, besteht für den Wolf kein gesetzlicher Schutz.[6]

Seit der Jahrtausendwende ist die Anzahl der Wölfe und Wolfsrudel in Mittel- und Nordeuropa wieder deutlich angestiegen.[7] Für den Erfassungszeitraum 2020/21 wurden bei den Wölfen in Deutschland 157 Rudel, 27 Paare und 19 territoriale Einzeltiere registriert, die in 203 Wolfsterritorien leben.[8] Wölfe zählen zu den bekanntesten Raubtieren; sie haben frühzeitig Eingang in die Mythen und Märchen vieler Völker gefunden. Sie sind die Stammform aller Haushunde und des sekundär wilden Dingos.

Nahaufnahmen eines Wolfes

Heute wird durch Hybridisierung weltweit eine zunehmende Beimischung von Hundegenen beobachtet. Die geringste Anzahl findet sich in den Populationen des tibetischen Hochlandes und Skandinaviens.[9]

  1. L. David Mech: Canis lupus. Mammalian Species 37, 1974, S. 1-6. doi:10.2307/3503924
  2. L. David Mech: Sozialstruktur und Verhalten im Rudel. In: Website https://chwolf.org/. Verein CHWOLF, 2008, abgerufen am 7. Oktober 2023.
  3. WOLFCENTER GbR: Über Wölfe. In: Website https://wolfcenter.de/. WOLFCENTER GbR, abgerufen am 7. Oktober 2023.
  4. Wolfsregion Lausitz: Geschichte Wolf und Mensch (Memento vom 7. Dezember 2016 im Internet Archive). In: wolfsregion-lausitz.de, abgerufen am 7. Dezember 2016.
  5. Nicolas Schoof, Albert Reif, Rainer Luick, Eckhard Jedicke, Gerd Kämmer, Jürgen Metzner: Der Wolf in Deutschland – Herausforderungen für weidebasierte Tierhaltungen und den praktischen Naturschutz. In: Naturschutz und Landschaftsplanung. Band 53, Nr. 1. Ulmer, 2021, ISSN 0940-6808, S. 10–19, doi:10.1399/NuL.2021.01.01 (researchgate.net).
  6. Claudio Sillero-Zubiri, Michael Hoffmann, David W. Macdonald: Canids: Foxes, Wolves, Jackals and Dogs. Status Survey and Conservation Action Plan. UCN/SSC Canid Specialist Group. 2004, S. 125 ff. (carnivoreconservation.org [PDF; 9,5 MB; abgerufen am 14. August 2018]).
  7. Kuijper, Sahlén u. a.: Paws without claws? Ecological effects of large carnivores in anthropogenic landscapes.
  8. Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf: Wolfsterritorien – Status und Reproduktion. In: dbb-wolf.de, DBBW - Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf, abgerufen am 3. September 2022.
  9. Hans K. Stenøien, Xin Sun, Michel D. Martin, Camilla H. Scharff-Olsen, Germán Hernández Alonso, Nuno Filipe Gomes Martins, Liam Lanigan, Marta Maria Ciucani, Mikkel-Holger S. Sinding, Shyam Gopalakrishnan und M. Thomas P. Gilbert: Genetisk opphav til den norsk-svenske ulvestammen (Canis lupus lupus), NTNU Vitenskapsmuseet naturhistorisk rapport 2021-11: 1-53, Online-Version, abgerufen am 17. April 2022. S. 4, 32.

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