Zitationsanalyse

Die Zitationsanalyse ist ein Gebiet der Bibliometrie, das sich mit dem Studium von Zitationen, das heißt den Beziehungen zwischen zitierten und zitierenden Arbeiten, und ihrer Anwendung als bibliometrische Untersuchungsmethode beschäftigt.

Als bibliometrische Parameter kommen verschiedene Indikatoren zum Einsatz, die meistens mit Hilfe von statistischen Methoden errechnet werden, wobei bestimmte Annahmen bezüglich des Zitierverhaltens von Autoren gemacht werden:

  • Im Allgemeinen gilt eine wissenschaftliche Arbeit als einflussreich, wenn sie von anderen Autoren oft zitiert wird. Als Indikator verwendet man hier den Zitationswert, der Zitationshäufigkeiten in Relation zur Gesamtzahl der zitierten Beiträge setzt, wobei auch seine zeitliche Entwicklung berücksichtigt werden kann.
  • Unterstellt man eine Beziehung zwischen mehreren Arbeiten, die gemeinsam zitiert werden oder gemeinsam eine andere zitieren, so kann man mit Hilfe der Clusteranalyse Gruppen von Autoren und/oder Publikationen bilden, die sich möglicherweise mit einem Teilgebiet der Wissenschaft beschäftigen.
  • Falls die Möglichkeit der inhaltlichen Auswertung von Publikationen besteht, dann stellt die Korrespondenzanalyse ein geeignetes Werkzeug für die Erstellung von Wissenschaftslandkarten dar.
Ergebnis der Zitationsanalyse: Publikationen zum Thema Outsourcing

Weil der Aufbau wissenschaftlicher Publikationen weitgehend standardisiert ist und neben Referenzen andere Daten wie Abstracts, Volltext, Deskriptoren und Anschriften der Autoren enthalten, kommt die Zitationsanalyse immer häufiger zum Einsatz. Zur Recherche und Analyse von Zitationen gibt es Zitationsdatenbanken, die erforderliche Informationen im offenen Format bereitstellen. Da sich die Ergebnisse von Zitationsanalysen oft nicht in einfachen Zahlen ausdrücken lassen, werden auch Methoden der Informationsvisualisierung eingesetzt, um die komplexen Zitationsbeziehungen abzubilden.

Ziele der Zitationsanalyse sind

  • inhaltlich-fachliche Beziehungen zwischen Personen, Institutionen, Publikationen, Disziplinen und deren wissenschaftlichen Einfluss (Impact)[1]
  • Forschungsschwerpunkte von wissenschaftlichen Arbeiten und ihre Entwicklung über die Zeit
  • Aktivitäten und Aktualität von Forschungsgruppen innerhalb der Wissenschaften sowie „heiße“ Themen und Diskussionen
  • bahnbrechende Publikationen, die Grundlage für weitere Forschungen bilden.
  • Beziehungen zwischen Forschung und Wirtschaft (Zitate wissenschaftlicher Literatur in Patenten)
  • Einsatz als Evaluierungsinstrument für Peer Reviews
  • Teilaspekt zur Beurteilung der Qualität wissenschaftlicher Arbeit als Entscheidungsgrundlage für öffentliche Forschungseinrichtungen
  1. O. Nacke: Zitatenanalyse und verwandte Verfahren. 1980.

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