Zoroastrismus

Faravahar, ein Symbol des menschlichen Geistes
Atar (heiliges Feuer), ein weiteres der Symbole des Zoroastrismus
Tonskulptur eines wahrscheinlich zoroastrischen Priesters, gefunden in Tacht-i Sangin, aus dem 3. bis 2. Jahrhundert v. Chr.[1][2]

Der Zoroastrismus bzw. Zarathustrismus (auch: Mazdaismus oder Parsismus sowie zoroastrische Religion und Zoroastrianismus) ist eine Religion, die von Zarathustra gestiftet wurde. Der Begriff wurde vermutlich erst im 19. Jahrhundert n. Chr. gebräuchlich. Die heutigen Anhänger des Zoroastrismus werden Zoroastrier oder Zarathustrier genannt. Die Religion Zarathustras, die auf sehr alten indoiranischen Traditionen und Überlieferungen fußt, entstand zwischen 1800 und 600 v. Chr. Ihre Herkunft ist umstritten. Sie breitete sich etwa vom 7. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. im iranischen Kulturraum (vom östlichen Kleinasien und Mesopotamien über Persien bis Zentralasien) aus. In der Spätantike war unter der Dynastie der Sassaniden die zurvanistische Variante des Zoroastrismus weit verbreitet, in der der gute und der böse Geist als Kinder der „unendlichen Zeit“ (Zurvan/Zervan, Neupersisch Zaman) galten.

Im Zentrum der Religion Zarathustras steht der Schöpfergott Ahura Mazda (mittelpersisch Ohrmazd). Er wird begleitet von den Amescha Spenta (die Wohltätigen Unsterblichen) sowie von seinem Widersacher, dem Herrscher über die Daeva, Angra Mainyu (mittelpersisch Ahriman). Gottesbilder sind dem Zoroastrismus fremd. Er kennt Feuertempel, in denen ein ständig brennendes Feuer als heilige Flamme gehütet wird, das als Symbol der Gottheit und der vollkommenen Reinheit gilt.

Der Zoroastrismus basiert auf den sehr alten mündlichen Überlieferungen der heiligen Schrift Avesta. Die schriftliche Fixierung erfolgte zur Zeit des Sassanidenreichs. Die ältesten überlieferten Manuskripte des Avestas sind in avestischer und mittelpersischer Sprache geschrieben und stammen aus dem 9. und 10. Jahrhundert n. Chr. Manche enthalten Interpretationen, Übersetzungen und Kommentare. Bekannte Zusammenstellungen des Avestas und seiner Exegese sind der Denkard als bedeutende Sammlung von älteren Quellen, das ältere Bundahischn, das die ursprüngliche Schöpfung behandelt, und das Rechtsbuch Madayan-i Hazar Dadestan.

Bis ins späte 1. Jahrtausend n. Chr. war die Religion des Zarathustra eine Weltreligion mit Millionen Anhängern. Heute geht man weltweit von etwa 130.000 Anhängern aus. Größere Gemeinden leben in Indien, Iran und den USA. Die heutigen Anhänger in Indien nennen sich Parsen.

  1. B. A. Litvinski, I. R. Pichikian: The Hellenistic Architecture and Art of the Temple of the Oxus. Bulletin of the Asia Institute, New Series, Vol. 8, The Archaeology and Art of Central Asia Studies From the Former Soviet Union (1994), S. 47–66.
  2. Graeco-Bactrian Kingdom (250–125 BC). International Foundation for Cultural Property Protection [1]

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