Zweiter Golfkrieg

Zweiter Golfkrieg

Im Uhrzeigersinn von oben: US-amerikanische Jets über brennenden Ölquellen; britische Soldaten beim Training während der Operation Granby; Blick auf einen Luftangriff; der Highway of Death; ein Combat Engineer Vehicle M728.
Datum 2. August 1990 (irakische Invasion Kuwaits)
17. Januar 1991 (alliierter Gegenschlag)
bis 5. März 1991
Ort Irak und Kuwait
Casus Belli irakische Invasion in Kuwait
Ausgang Niederlage des Irak, Rückzug aus Kuwait
Konfliktparteien

Irak 1963 Irak

Kuwait Kuwait
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Saudi-Arabien Saudi-Arabien
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
weitere Alliierte

Befehlshaber

Saddam Hussein

Norman Schwarzkopf, Jr.

Truppenstärke

650.000

956.600

Verluste

20.000–35.000 gefallen, 75.000 verwundet

Koalition: 392 gefallen, 776 verwundet
Kuwait: 1.200 gefallen

Der Zweite Golfkrieg (auch Erster Irakkrieg genannt, englisch (First) Gulf War oder Gulf War I, arabisch حرب الخليج الثانية, DMG ḥarb al-ḫalīǧ aṯ-ṯāniya) begann mit der Eroberung Kuwaits durch den Irak am 2. August 1990. Am 28. August wurde Kuwait durch den Irak annektiert. Ab dem 16. Januar 1991 begann eine Koalition, angeführt von den USA und legitimiert durch die Resolution 678 des UN-Sicherheitsrates, mit Kampfhandlungen zur Befreiung Kuwaits.

Im Zweiten Golfkrieg stand der Irak allein der größten Kriegskoalition seit dem Zweiten Weltkrieg gegenüber. Darüber hinaus zeichnete sich der Krieg durch die ungewöhnlich asymmetrische Verteilung der Kriegsopfer, die einseitige Verfügung des Kriegsendes und den hohen Grad an mittelbaren Umweltschäden aus, etwa durch Geschosse mit abgereichertem Uran.[1]

Besonderheiten wies der Zweite Golfkrieg auch für die Verhältnisse im Nahen Osten auf, da er der erste Konflikt war, bei dem arabische Staaten gegeneinander aktiv Krieg führten. Des Weiteren waren die drei nichtarabischen Staaten der Region – Israel, der Iran und die Türkei – unmittelbar von den Ereignissen innerarabischer Politik betroffen und an ihnen beteiligt. Drittens war der Zweite Golfkrieg der erste militärische Großeinsatz der Vereinigten Staaten im Nahen Osten, von zwei eingeschränkten Operationen im Libanon (Libanonkrise 1958 und 1982–1984) abgesehen.[2]

Für das Ereignis und den Ablauf des Zweiten Golfkrieges war das Ende des Kalten Krieges als eine sicherheitspolitische Konvention und als Epoche der Weltgeschichte von unmittelbarer Bedeutung. Der Krieg selbst hatte über die Kriegsschäden hinaus Auswirkungen auf zahlreiche Aspekte der internationalen und der irakischen Politik, vor allem auf die Kriegsführung und die politische Rolle der Medien in den beteiligten westlichen Staaten. Der Kabelsender CNN etablierte sich so durch seine anhaltende Berichterstattung aus dem Krisengebiet als international bekanntes Massenmedium.

Die Namensgebung des Krieges ist aufgrund der irakischen Beteiligung an mehreren Kriegen am Persischen Golf uneinheitlich. In der hier verwendeten Terminologie war der Erste Golfkrieg der Iran-Irak-Krieg von 1980 bis 1988. Insbesondere im englischen Sprachraum wird der Iran-Irak-Krieg meist nicht in die Zählung einbezogen und dieser Krieg daher First Gulf War genannt. Folglich wird die Invasion des Irak von 2003 dann als Second Gulf War bezeichnet.

Das amerikanische Militär verwendete für den zweistufigen militärischen Gegenschlag die Bezeichnungen Operation Desert Shield („Unternehmen Wüstenschild“) für die Phase, in der die Truppen der Koalition am Persischen Golf aufgestellt wurden, und Operation Desert Storm („Unternehmen Wüstensturm“) für die eigentliche Offensive gegen den Irak.

  1. Fred Halliday: The Gulf War and Its Aftermath: First Reflections. In: International Affairs., Vol. 67, No. 2, April 1991, S. 223f.
  2. Fred Halliday: The Gulf War and Its Aftermath: First Reflections. In: International Affairs. Vol. 67, No. 2, April 1991, S. 224.

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