Spanisch-Amerikanischer Krieg

Spanisch-Amerikanischer Krieg

Angriff der Rough Riders am San-Juan-Hügel, Gemälde von Frederic Sackrider Remington
Datum 23. April bis 12. August 1898
Ort Karibisches Meer: Kuba, Puerto Rico; Pazifischer Ozean: Guam, Philippinen
Ausgang Sieg der Vereinigten Staaten
Territoriale Änderungen Spanien gab alle Ansprüche bezüglich der Souveränität Kubas auf und trat Guam, Puerto Rico inkl. der Spanischen Jungferninseln und die Philippinen für 20 Millionen US-Dollar an die Vereinigten Staaten ab.
Friedensschluss Frieden von Paris
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten 45 Vereinigte Staaten

Spanien 1875 Spanien

Befehlshaber

Nelson Appleton Miles
William Rufus Shafter
George Dewey
Máximo Gómez
Emilio Aguinaldo

Patricio Montojo
Pascual Cervera
Arsenio Linares
Ramón Blanco

Verluste

400 im Gefecht gefallene amerikanische Soldaten (dazu ca. 5.000 durch Krankheit getötete),
etwa 20.000 Verluste der kubanischen und philippinischen Verbündeten

10.000 im Gefecht gefallene Soldaten (dazu ab 1895 ca. 50.000 durch Krankheit getötete)[1][2]

Der Spanisch-Amerikanische Krieg war eine militärisch-wirtschaftliche Auseinandersetzung zwischen den USA und dem Königreich Spanien vom 23. April bis 12. August 1898. Er endete mit der Inbesitznahme Kubas, Puerto Ricos, Guams und der Philippinen durch die USA und bedeutete für Spanien den Verlust seiner letzten bedeutenden überseeischen Kolonien. Kriegsziel der USA war die Kontrolle der Überseegebiete Spaniens und der Zugang zu asiatischen Märkten über die Philippinen.

Der Spanisch-Amerikanische Krieg stellt in der Geschichte Spaniens, der Geschichte der USA, der Geschichte Kubas und der Geschichte der Philippinen eine wichtige Zäsur dar. Für die Vereinigten Staaten bedeutet er eine erste, erfolgreiche Konfrontation im Rahmen ihrer neuen, über das nordamerikanische Festland hinausgreifenden Interessenpolitik und markiert die Verwandlung der Monroe-Doktrin von einer vor allem defensiven in eine expansive Strategie als offen imperialistische Kolonialmacht. Der Harvard-Historiker John T. Bethell bezeichnet den Krieg in diesem Kontext als Präventivschlag, um kolonialen Bestrebungen Russlands, Deutschlands und anderer europäischer Großmächte in Fernost zuvorzukommen.[3] Für Spanien bedeutete die Niederlage den Abschied von allen restaurativen Versuchen des 19. Jahrhunderts, an frühere koloniale Größe anzuknüpfen. Spanien sank endgültig auf weltpolitisch drittrangiges Niveau und die Niederlage hatte weitreichende psychische Folgen für das innere politische und kulturelle Gefüge des Landes.[4] Für Kuba bedeutet der Krieg den Abschluss der jahrzehntelangen Unabhängigkeitskriege gegen Spanien und zumindest formal die Geburt als eigenständige Nation, wobei das Land nahtlos unter die Dominanz der USA geriet.[5] In der Geschichte der Philippinen steht er für das vorläufige Scheitern der Unabhängigkeitsbestrebungen und den Beginn des Konflikts mit der neuen Kolonialmacht USA.

  1. Francisco J. Romero Salvadó: Arriba España Twentieth-Century Spain Politics and Society in Spain, 1898–1998. MacMillan Distribution, 1999, ISBN 0-333-71694-9, S. 19.
  2. Pedro Pascual Martínez: Combatientes, muertos y prófugos del ejército español en la guerra de la independencia de Cuba (1895–1898). (PDF; 437 kB) 1996.
  3. America’s acquisition of the Philippines was a preemptive move against Russia, Germany, and other European powers with colonial aims in the Far East (Harvard-Magazin).
  4. Ana Belén León Prieto, Raúl Sánchez: [Vor hundert Jahren – Die spanische Katastrophe]. In: Quetzal. Sommer 1998.
  5. Johannes Beck: Unabhängigkeitskrieg Cubas 1895–1898. (PDF; 70 kB) Vorlesungsskript mit Zeittafel, Universität Köln, S. 99.

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