Tonkin-Zwischenfall

Tonkin-Zwischenfall
Teil von: Vietnamkrieg
Die USS Maddox im Südchinesischen Meer
Datum 2. August 1964 bis 4. August 1964
Ort Golf von Tonkin, vor der Küste Nordvietnams
Ausgang
Folgen Tonkin-Resolution, faktischer Kriegseintritt der USA
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Vietnam Nord 1955 Nordvietnam

Befehlshaber

Lyndon B. Johnson
Ulysses S. Grant Sharp

Le Duy Khoai
Van Bot

Truppenstärke

2 Zerstörer
1 Flugzeugträger

3 Torpedoboote

Verluste

4 Tote 6 Verwundete

Als Tonkin-Zwischenfall (auch Tongking-Zwischenfall) bezeichnet man die Ereignisse am 2. und 4. August 1964 im Golf von Tonkin vor der Küste Nordvietnams. Dabei sollen nach Angaben der United States Navy nordvietnamesische Schnellboote zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals ohne Anlass beschossen haben. Damit begründete die US-Regierung unter Präsident Lyndon B. Johnson ihre Tonkin-Resolution: Diese forderte das direkte Eingreifen der Vereinigten Staaten von Amerika in den seit 1956 andauernden Vietnamkrieg und legalisierte nach ihrer Annahme im US-Kongress von 1965 bis 1973 alle dortigen Kriegsmaßnahmen der USA.

Ob die behaupteten Angriffe tatsächlich stattgefunden haben, war ab den 1960er Jahren umstritten. Seit den 1980er Jahren ist erwiesen, dass am 4. August 1964 kein Torpedoangriff auf die US-Kriegsschiffe erfolgt ist.[1] Die Pentagon-Papiere (erschienen 1971) und die Memoiren von Robert McNamara (1995) belegen, dass die US-Regierung die Vorfälle durch bewusste Falschdarstellung zur Durchsetzung ihres seit 1963 geplanten direkten Kriegseintritts benutzte.[2]

  1. Joachim Hoelzgen: Vietnam-Krieg: Der Torpedo-Angriff, den es nie gab. In: Spiegel Online. 15. November 2005, abgerufen am 20. Juli 2020.
  2. Lyndon B. Johnson and the Gulf of Tonkin incidents, in: Eric Alterman: When Presidents Lie, Penguin, 2004, S. 160–232.

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