Im Westen nichts Neues

Umschlag der Erstausgabe 1929

Im Westen nichts Neues ist ein 1928 verfasster Roman von Erich Maria Remarque, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten schildert. Obwohl Remarque selbst das Buch als unpolitisch bezeichnete,[1] ist es als Antikriegsroman[2] zu einem Klassiker der Weltliteratur geworden.[1][3] Der Roman wird in der Literaturwissenschaft überwiegend der Neuen Sachlichkeit zugeordnet.[4]

Im Westen nichts Neues erschien als Vorabdruck ab dem 10. November 1928 in der Vossischen Zeitung, in Buchform beim Propyläen Verlag am 29. Januar 1929. Innerhalb von elf Wochen erreichte es nach Verlagsangaben eine Auflage von 450.000 Exemplaren.[5] Es wurde noch im selben Jahr in 26 Sprachen übersetzt. Bis heute gibt es Ausgaben in über 50 Sprachen, die geschätzten Verkaufszahlen weltweit (Stand: 2007) liegen bei über 20 Millionen.[6][7]

Bei den Nationalsozialisten hatte sich Remarque mit seinem Roman Feinde gemacht. Als Teil ihrer Rufmordkampagne gegen den missliebigen Autor bezweifelten sie dessen Authentizität und verbreiteten das Gerücht, er habe überhaupt nicht am Ersten Weltkrieg teilgenommen. Während der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen 1933 wurden zahlreiche Exemplare von Im Westen nichts Neues vernichtet.

Weitere Bekanntheit erreichte das Werk durch die US-amerikanische Verfilmung aus dem Jahre 1930 von Lewis Milestone, die mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde. Der Roman wurde 1979 unter gleichem Titel von Delbert Mann als Fernsehfilm inszeniert. Im Jahr 2022 schuf Regisseur Edward Berger die erste deutsche Verfilmung des Buches. Bei der Oscarverleihung 2023 wurde der Film mit vier Oscars ausgezeichnet.

  1. a b Tilman Westphalen: Ein Simplizissimus des 20. Jahrhunderts. Nachwort zu Im Westen nichts Neues. In: Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. 20. Auflage. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 1998, S. 211.
  2. Zu anderen Auffassungen siehe Abschnitt Antikriegsroman?
  3. Focus online: „Im Westen nichts Neues“: Testament der Gefallenen.
  4. J.B. Metzler: Deutsche Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Stuttgart 2008, Seite 417.
  5. Zitiert nach dem Originalverlagsprospekt des Propyläen Verlags, das dem 450. Tausend beilag.
  6. Im Westen nichts Neues. Kiepenheuer und Witsch, 27. Auflage 2007, ISBN 978-3-462-02731-0, Nachwort, S. 200: „Im Westen nichts Neues ist in einer Gesamtauflage von mindestens 20 Millionen in 50 Sprachen verbreitet.“
  7. Berücksichtigt man die Raubdrucke des Buches, könnten von dem Roman sogar 40 Millionen Exemplare gedruckt worden sein (vgl. Manuela Bernauer: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“. Kriegsdarstellungen in Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues, Ernst Jüngers In Stahlgewittern und Arnold Zweigs Der Streit um den Sergeanten Grischa. Diplomarbeit. Wien, März 2012, S. 34 f.)

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