Physik

Verschiedene Beispiele physikalischer Phänomene

Die Physik (bundesdeutsches Hochdeutsch: [fyˈziːk],[1] österreichisches Hochdeutsch: [fʏˈsɪk],[2] Schweizer Hochdeutsch: auch [fɪˈziːk][3]) ist eine Naturwissenschaft, die grundlegende Phänomene der Natur untersucht. Um deren Eigenschaften und Verhalten anhand von quantitativen Modellen und Gesetzmäßigkeiten zu erklären, befasst sie sich insbesondere mit Materie und Energie und deren Wechselwirkungen in Raum und Zeit.

Erklären bedeutet hier einordnen, vergleichen, allgemeineren Erscheinungen zuordnen oder aus allgemein gültigen Naturgesetzen folgern.[4] Dazu ist häufig die Bildung neuer geeigneter Begriffe nötig, teilweise auch solcher, die der unmittelbaren Anschauung nicht mehr zugänglich sind. Erklärungen in dem philosophischen Sinn, „warum“ die Natur sich so verhält, kann die Physik nicht leisten. Stattdessen setzt sie sich mit dem „wie“ auseinander. Zum Beispiel kann sie nicht erklären, warum Massen einander anziehen. Dieses Verhalten kann lediglich mit verschiedenen Modellen beschrieben werden. Newton tat dies, indem er annahm, dass zwischen Körpern eine Anziehungskraft herrscht. Eine ganz andere Vorstellung hatte Einstein, der die Gravitation damit erklärte, dass Materie die Raumzeit krümmt.

Die Arbeitsweise der Physik besteht in einem Zusammenwirken experimenteller Methoden und theoretischer Modellbildung. Physikalische Theorien bewähren sich in der Anwendung auf Systeme der Natur, indem sie Vorhersagen über spätere Zustände erlauben, wenn ein früherer Zustand bekannt ist. Erkenntnisfortschritte ergeben sich durch das Wechselspiel von Beobachtung oder Experiment mit der Theorie. Eine neue oder weiterentwickelte Theorie kann bekannte Ergebnisse besser oder überhaupt erstmals erklären und darüber hinaus neue Experimente und Beobachtungen anregen, deren Ergebnisse dann die Theorie bestätigen oder ihr widersprechen. Unerwartete Beobachtungs- oder Versuchsergebnisse geben Anlass zur Theorieentwicklung in verschiedener Gestalt, von schrittweiser Verbesserung bis hin zur völligen Aufgabe einer lange Zeit akzeptierten Theorie.

Erkenntnisse und Modelle der Physik werden intensiv in der Chemie, Geologie, Biologie, Medizin und den Ingenieurwissenschaften genutzt.

  1. Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders: Deutsches Aussprachewörterbuch. Berlin / New York: Walter de Gruyter, 2009; S. 63 und 823.
  2. Österreichisches Wörterbuch. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Jugend & Volk, 351979; S. 279.
  3. Hans Bickel, Christoph Landolt (Hg.): Duden Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz, herausgegeben vom Schweizerischen Verein für die deutsche Sprache. Mannheim/Zürich: Dudenverlag, 2012. S. 87.
  4. Richard Feynman schrieb dazu: Die Neugier verlangt, dass wir fragen, dass wir … versuchen, die Vielfalt der Gesichtspunkte vielleicht als Ergebnis des Zusammenwirkens einer relativ geringen Anzahl elementarer Dinge und Kräfte zu verstehen … Richard P. Feynman u. a.: Feynman Vorlesungen über Physik. Bd. 1, Teil 1, übersetzt von H. Köhler. Deutsch-engl. Ausgabe, Oldenbourg Verlag 1974, Seite 2–1.

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