Protestantismus

Kirchenfahne der Evangelischen Kirche in Deutschland, ein Symbol des größten evangelischen Kirchenbundes Deutschlands.
Die Verwendung des lateinischen Kreuzes ist für viele protestantische Gemeinden üblich.

Mit dem seit 1529 verwendeten und ursprünglich politischen Begriff Protestanten werden im engeren Sinne die Angehörigen des Protestantismus, also der christlichen Konfessionen bezeichnet, die, ausgehend von Deutschland (eigentlich vom Kurfürstentum Sachsen, ab 1517) und der Schweiz (eigentlich vom Kanton Zürich, ab 1519), vor allem in Mittel- und Nordeuropa durch die Reformation des 16. Jahrhunderts entstanden sind und sich seitdem in verschiedene Gruppen weltweit weiterentwickelt haben.

Weltweit gibt es rund 900 Millionen Protestanten, darunter 300 Millionen in den durch die Reformation direkt geprägten Kirchen (Evangelische) und 600 Millionen in neuprotestantischen (teilweise durch die Erweckungsbewegungen des 18. und 19. Jahrhunderts) geprägten Kirchen (zumeist Evangelikale).[1][2][3]

Die meisten Protestanten sind nur in einer Handvoll Konfessionsfamilien verstreut: Lutheraner, Reformierte (u. a. Calvinisten, Zwinglianer, Presbyterianer, Kongregationalisten), Anglikaner (darunter auch Episkopalianer), Täufer (u. a. Mennoniten, Amische, Hutterer), Baptisten, Methodisten, Adventisten und Pfingstler. Zudem gibt es eine Mehrzahl von Kleinstgruppen wie z. B. Arminianer (darunter Remonstranten), Quäker und andere englische Dissenters (auch die ehemaligen Puritaner und Independents), die Brüderbewegung, die Heiligungsbewegung (darunter die Heilsarmee), Pietisten (darunter die Haugianer) oder die Herrnhuter Brüdergemeine.

Seit 1817 (beginnend in Deutschland) schließen sich evangelische Kirchen unterschiedlicher Konfessionen in Unionen zusammen.

Es gibt mehrere überkonfessionelle Richtungen, die die verschiedenen protestantischen Kirchen mitprägen, z. B. christlicher Fundamentalismus, Liberalismus, Neo-Orthodoxie oder Paleo-Orthodoxie.

Der Neuprotestantismus: Evangelikalismus, die Charismatische Bewegung, die Neocharismatische Bewegung, die Hauskirchenbewegung (insbesondere Chinesische Hauskirchen), die Afrikanisch-Unabhängigen Kirchen und andere neue Strömungen (darunter auch viele überkonfessionelle, konfessionslose und unabhängige Kirchen und Megachurches) wachsen und stellen einen bedeutenden Teil des Gesamtprotestantismus.

  1. Global Christianity : A Report on the Size and Distribution of the World’s Christian Population. (pdf; 12 MB) In: Pew Forum on Religion & Public Life. Dezember 2011, S. 27, archiviert vom Original am 4. September 2018; abgerufen am 8. Mai 2019 (englisch).
  2. Christianity 2015: Religious Diversity and Personal Contact. In: gordonconwell.edu. Januar 2015, archiviert vom Original am 25. Mai 2017; abgerufen am 29. Mai 2015.
  3. Hans J. Hillerbrand: Encyclopedia of Protestantism: 4-volume Set. Routledge, 2004, ISBN 978-1-135-96028-5 (google.com).

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