IBM-PC-kompatibler Computer

Ein IBM-kompatibler Desktop-PC mit 8088-Prozessor aus den 1980er Jahren, mit 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerk und einem Mini-Gehäuse. Der schwarze Balken am Gehäuse ist die Blende der eingebauten Festplatte, solche optischen Unstimmigkeiten traten wegen der Kombination von Komponenten verschiedenster Hersteller bei Kompatiblen sehr häufig auf.

Als IBM-PC-kompatible Computer oder IBM-kompatible PCs bezeichnete man historisch Personal Computer bzw. Mikrocomputer, die dem technischen Design des IBM PC von 1981 beziehungsweise dessen Nachfolgemodellen IBM PC XT oder IBM PC/AT nachempfunden waren. Seltener wurden die Nachbauten auch als IBM-PC-Nachbauten oder -Klone bezeichnet, da sie vor allem in den Anfangsjahren tatsächlich technisch weitgehend identische Kopien waren. Später wurde die Bezeichnung IBM-PC-kompatibel seltener und wesentlich allgemeiner für Systeme verwendet, die einen Mikroprozessor der x86-Architektur nutzten und ein kompatibles BIOS als System-Firmware enthielten.

Seit den späten 1990er Jahren werden Computer dieser Art meist schlicht als PC bezeichnet, was als Plattform in Abgrenzung zu Apple-Macs oder früher z. B. zur Atari-ST-Reihe verstanden werden kann. Da der Begriff Personal Computer („persönlicher Rechner“) bereits vor dem IBM PC auch für andere (teils nicht x86-basierte) Plattformen verwendet wurde, ist PC als Abkürzung jedoch nicht eindeutig. Auch ging die Bedeutung von IBM als anfänglichem Marktführer bereits in den 1980er Jahren stark zurück, nachdem sich durch das prinzipiell offene Design eine massive Verbreitung von kompatiblen x86-PCs anderer Hersteller vollzogen hatte, wodurch IBM PC & Kompatible meist durch das verwendete Betriebssystem ersetzt wurde, beispielsweise DOS- oder Windows-PC. Auch das nur in den 1990er Jahren oft verwendete KunstwortWintel“, zusammengesetzt aus Windows und Intel, dem marktführenden x86-Prozessor-Hersteller, ist nur noch historisch.[1]

Der Begriff IBM-PC-kompatibel gilt spätestens seit den 2000ern als überholt, weshalb er kaum mehr Verwendung findet. Für aktuelle x86-basierte Computer, die ursprünglich und geschichtlich betrachtet auf den IBM PC zurückgehen, werden die Begriffe Windows-PC oder Windows-Rechner gebraucht, nach dem darauf dominierenden Betriebssystem. Hinzu kommt, dass zwischen 2010 und 2020 das BIOS vom moderneren Unified Extensible Firmware Interface, kurz EFI bzw. UEFI, abgelöst wurde. Da dies jedoch ein fließender Übergang war gelten auch UEFI-PCs als Nachfolger der ursprünglichen IBM-PC-kompatiblen Computer.

Werden Plattformen gegenübergestellt, so ist es eindeutig der PC gegenüber z. B. dem Mac oder diversen Spielkonsolen. Da es generell um die Kompatibilität zur Plattform geht, zählen auch kompatible Notebooks oder x86-Server, die nicht zur Klasse der Personal Computer gehören, zu den Nachfolgern der IBM-PC-kompatiblen Computer.

  1. What is WinTel? - Definition from Techopedia. Abgerufen am 16. April 2020 (englisch).

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